dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 23.03.2023 - 15.15 Uhr
ROUNDUP: Warnstreik legt Bahn- und Luftverkehr am Montag lahm
BERLIN - Pendler und Reisende in ganz Deutschland müssen sich am
kommenden Montag auf weitreichende Einschränkungen im Bahn-, Luft-
und Nahverkehr sowie auf Wasserstraßen einstellen. Mit einem
großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und
Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi an dem Tag große Teile des
öffentlichen Verkehrs lahmlegen, wie beide Organisationen am
Donnerstag in Berlin mitteilten. "Es wird im gesamten Bundesgebiet
zu starken Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in
allen genannten Bereichen kommen", hieß es.
ROUNDUP: Nemetschek will 2024 zu zweistelligem Wachstum zurückkehren
MÜNCHEN - Der Bausoftwareanbieter Nemetschek hat die
Anleger wegen des in der Branche inzwischen üblichen Abomodells von
Software über das Internet auf ein Übergangsjahr eingestellt. Nach
einem schwächeren Wachstum bei sinkender Profitabilität soll der
Umsatz ab 2024 wieder zweistellig zulegen und auch die Marge wieder
anziehen. An der Börse wurden die Prognosen mit Erleichterung
aufgenommen. Die im MDax notierte Aktie legte um bis
zu knapp 13 Prozent auf 59,20 Euro und damit den höchsten Stand seit
September 2022 zu.
ROUNDUP: CTS Eventim rechnet 2023 stabilem Umsatz
MÜNCHEN - Der Ticketverkäufer CTS Eventim hofft auf
ein stabiles Geschäftsjahr. Umsatz und Ergebniszahlen für 2023
sollten in etwa auf dem Vorjahresniveau bleiben, wie das
MDax-Unternehmen am Donnerstag in München bei Vorlage
des Jahresberichtes bekannt gab. Ohne die Corona-Hilfen des
Vergleichsjahres 2022 rechnet der Vorstand mit höheren
Gewinnkennziffern. Im laufenden Jahr sollen die Geschäfte nicht mehr
durch Corona-Staatshilfen gestützt werden, erklärte ein
Konzernsprecher auf Nachfrage. Einem Händler zufolge liegt der
Ausblick etwas unter den Markterwartungen. Analyst Volker Bosse von
der Baader Bank bezeichnete den Ausblick aus "sehr vorsichtig".
CTS Eventim will nach mehrjähriger Corona-Pause wieder Dividende
zahlen
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Ticketverkäufer und Konzertveranstalter CTS
Eventim will erstmals seit dem Aussetzen in der
Corona-Pandemie wieder eine Dividende auszahlen. Pro Aktie sollen
1,06 Euro ausgeschüttet werden, wie das im MDax
notierte Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Über den
Vorschlag soll auf der Hauptversammlung am 16. Mai abgestimmt
werden. CTS Eventim nimmt damit seine Ausschüttungsquote von vor der
Krise wieder auf und will die Hälfte des Konzernüberschusses an
seine Aktionäre auszahlen. Am Markt war in etwa nur mit einer halb
so hohen Dividende gerechnet worden.
REGENSBURG - Der Autozulieferer Vitesco erwartet eine
steigende Produktion von Fahrzeugen und rechnet deshalb mit einem
Umsatz- und Gewinnwachstum im laufenden Jahr. Die Erlöse sollen auf
9,2 bis 9,7 Milliarden Euro steigen, wie der
SDax-Konzern am Donnerstag in Regensburg mitteilte.
Trotz Mehrkosten durch die Halbleiterknappheit, Lohninflation und
steigenden Materialkosten erwartet der Vorstand auch eine höhere
Marge beim bereinigten Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit). In
abgelaufenen Jahr lag die bereinigte Marge bei 2,5 Prozent, 2023
soll sie zwischen 2,9 und 3,4 Prozent liegen.
ROUNDUP: Große Chance für Sanofi durch Studienerfolg bei
Lungenkrankheit COPD
PARIS - Nach einem Studienerfolg hellen sich die Aussichten beim
Pharmakonzern Sanofi für seinen milliardenschweren
Kassenschlager Dupixent noch weiter auf. Die Franzosen konnten in
Tests bei Patienten mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung
(COPD) die Wirksamkeit des Mittels eindrucksvoll belegen. Analysten
zeigten sich positiv überrascht. Damit wachsen nach Einschätzung von
Beobachtern die Chancen von Dupixent auf hohe Umsätze, denn diese
Form der Lungenerkrankung ist weltweit auf dem Vormarsch. An der
Börse erfreute das die Anleger sichtlich, die Aktie zog am
Donnerstag deutlich an.
Deutsche Börse mit Niederlage im Streit um Milliarden aus dem Iran
FRANKFURT - Die Deutsche Börse muss im
milliardenschweren Rechtsstreit um Gelder aus dem Iran in den USA
eine Niederlage hinnehmen. Auf Grundlage der rechtlichen Bewertung
ergebe sich aus der Entscheidung durch ein US-Gericht keine
wesentliche Änderung der Risikosituation, die die Bildung einer
Rückstellung erfordern würde, teilte der Dax -Konzern
am Mittwochabend in Frankfurt mit.
Hellofresh-Chef: Erstes Quartal kein zweistelliges Wachstum
BERLIN - Der Kochboxenversender Hellofresh rechnet
wegen der Konsumflaute und zunehmenden Kostendrucks mit einem
schwachen Auftaktquartal. Das Wachstum der Monate Januar bis März
werde nicht zweistellig ausfallen, sagte Konzernchef Dominik Richter
am Donnerstag auf einer Investorenveranstaltung in Berlin. Im
vierten Quartal des vergangenen Jahres lag das Umsatzwachstum im
Vergleich zu dem Vorjahreszeitraum noch bei fast einem Fünftel. An
der Börse kam die Nachricht schlecht an: Die Hellofresh-Aktie
notierte zuletzt rund 3,5 Prozent niedriger.
Gewinn von Immobilienkonzern Patrizia bricht ein
AUGSBURG - Rückläufige Gebühreneinnahmen und gestiegene Kosten haben
dem Immobilienkonzern Patrizia im vergangenen Jahr
einen Gewinneinbruch eingebrockt. Unter dem Strich entfiel auf die
Aktionäre ein Gewinn von knapp 7,3 Millionen Euro und damit 85
Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am
Mittwochabend in Augsburg mitteilte. Während der operative Gewinn
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lediglich um knapp
39 Prozent auf 78,9 Millionen Euro sackte, zogen höhere
Abschreibungen den Überschuss zusätzlich nach unten. Wie bereits
bekannt, soll die Dividende dennoch um einen Cent auf 33 Cent je
Aktie steigen.
ROUNDUP: Scout24 zahlt für 2022 mehr Dividende und kauft weitere
Aktien zurück
MÜNCHEN - Der Online-Immobilienmarktplatz Scout24
(Immoscout24) stockt nach einem kräftigen Gewinnzuwachs im
vergangenen Jahr die Dividende deutlich auf. Zugleich wollen die
Münchener erneut eigene Aktien zurückkaufen. Das kam am Donnerstag
an der Börse gut an, die Aktie stieg auf ein Hoch seit Mitte
November.
ROUNDUP: VW-Dachgesellschaft Porsche SE will Schuldenberg etwas
abbauen
STUTTGART - Die VW-Dachgesellschaft Porsche SE
(PSE) will ihren durch den Porsche-Börsengang
angehäuften Schuldenberg im Jahresverlauf leicht abbauen. Lag die
Nettoverschuldung Ende 2022 noch bei 6,7 Milliarden Euro, erwartet
die Holding zum Abschluss des laufenden Jahres ein Minus von 6,1
Milliarden bis 5,6 Milliarden Euro. Das teilte der Dax-Konzern
am Donnerstag in Stuttgart mit. Ende 2021 hatte die
PSE noch 641 Millionen Euro in der Kasse. Die Aktie der Porsche SE
reagierte mit Kursverlusten auf die Nachrichten. Am Vormittag lag
sie zuletzt mit rund anderthalb Prozent im Minus und gehörte damit
zu den Schlusslichtern im Dax.
ROUNDUP: SGL Carbon bleibt wegen steigender Kosten vorsichtig -
Aktie gibt nach
WIESBADEN - Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon
blickt aufgrund weiter steigender Kosten vorsichtig auf das laufende
Geschäftsjahr. So dürften die Löhne steigen und die Energie- und
Rohstoffpreise weiter hoch bleiben, teilte das Unternehmen am
Donnerstag in Wiesbaden mit. Diese Kosten könnten nur teilweise an
die Kunden weitergegeben werden. Deshalb erwartet das Management für
2023 im ungünstigsten Fall sinkende Gewinne. Das Jahr 2023
bezeichnet der Konzern als Investitions- und Stabilisierungsjahr.
ROUNDUP: Gestiegene Kosten zehren bei Hornbach am Gewinn
BORNHEIM - Der Baumarktkonzern Hornbach hat im
Geschäftsjahr 2022/2023 deutlich unter Inflation und Kostendruck
gelitten. Zwar stieg der Konzernumsatz in den zwölf Monaten bis Ende
Februar auf Basis vorläufiger Zahlen um 6,6 Prozent auf fast 6,3
Milliarden Euro, wie die im SDax notierte Hornbach
Holding am Donnerstag im rheinland-pfälzischen Bornheim mitteilte.
Der um nicht operative Posten bereinigte Gewinn vor Zinsen und
Steuern (bereinigtes Ebit) brach jedoch um ein Fünftel auf 290
Millionen Euro ein. Mit einem Rückgang in dieser Größenordnung hatte
der Konzern gerechnet. Die Hornbach-Aktie notierte im
Vormittagshandel moderat höher.
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