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Verbund verdoppelte Gewinn, erhöht aber auch Investitionen stark / Konzern profitierte von hohen Strompreisen - Konzernergebnis auf 1,72 Mrd. Euro verdoppelt - 3,60 Euro/Aktie Dividende geplant, nach 1,05 Euro für 2021

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Der Stromkonzern Verbund hat im abgelaufenen Geschäftsjahr von den stark Strompreisen auf dem Großhandelsmarkt profitiert und in den wesentlichen Kennzahlen Verdoppelungen erzielt. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 97 Prozent auf 1,72 Mrd. Euro. In den kommenden drei Jahren will das Unternehmen mit rund 4,6 Mrd. Euro so viel investieren wie noch nie. Von dem guten Ergebnis profitieren auch die Aktionäre, darunter die Republik Österreich.

"Wir wollen beitragen zum Ausbau der grünen Erzeugung in Europa, das ist wichtig, damit dieser Kontinent weniger abhängig ist von fossilen Importen wird und damit es wieder zu günstigen Strompreisen kommt", sagte Verbund-Vorstand Michael Strugl am Donnerstag bei der Präsentation des Jahresergebnisses. Deshalb werde man von 2023 bis 2025 rund 1,7 Mrd. Euro in den Ausbau des Stromnetzes investieren, rund 1,2 Mrd. Euro sollen in den Ausbau und die Effizienzsteigerung der Wasserkraft fließen. Für Wind- und Solarkraft sind rund 1,1 Mrd. Euro budgetiert, 503 Mio. Euro sind für sonstige Projekte vorgesehen. Die Investitionen über die kommende Dekade sollen sich auf rund 15 Mrd. Euro belaufen. Der Verbund habe seine Investitionen damit um 50 Prozent erhöht.

"Das Jahr 2022 war von zahlreichen Risiken und Unsicherheiten geprägt, die zum Teil historische Ausmaße angenommen haben", sagte Finanz-Chef Peter Kollmann und verwies auf die besonders trockenen Monate und die hohen Strompreise. "Wir hatten im dritten Quartal eine seltene Trockenheit von 25 Prozent unter dem langjährigen Schnitt", der August sei das trockenste Monat überhaupt gewesen. Gleichzeitig seien die Strompreise massiv gestiegen, "Ende des Sommers hatten wir Strompreise über 300 Euro", so Kollmann.

Von den hohen Preisen habe der Verbund natürlich profitiert, gleichzeitig seien dadurch aber auch Margin-Zahlungen zur Absicherung von Geschäften an den Energiebörsen in Milliardenhöhe fällig geworden. Die Liquidität für diese Zahlungen aufzubringen, sei enorm herausfordernd gewesen, so Kollmann. "Es ist sehr wichtig, dass dieses Konzernergebnis nicht nur in seinem trockenen Anstieg gesehen wird", sagte der Finanz-Vorstand und verwies auf eine höhere Dividende und die gestiegenen Investitionen.

Auch für 2023 erwartet das Unternehmen große Volatilität bei den Marktpreisen. Unter anderem davon abhängig sei auch die erwartete Höhe der Gewinnabschöpfung: "Aus heutiger Sicht ist die Bandbreite sehr groß", sagte Strugl. Der Verbund rechnet demnach mit einer Abschöpfung zwischen 300 und 800 Mio. Euro.

Der Gewinn vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verdoppelte sich auf 3,16 Mrd. Euro. Auch beim operativen Ergebnis (EBIT) verzeichnete der Verbund eine Verdoppelung auf 2,63 Mrd. Euro. Die Umsatzerlöse legten kräftig um 117 Prozent auf 10,35 Mrd. Euro zu. Aufgrund des trockenen Sommers war die Erzeugung aus Laufwasserkraft im Geschäftsjahr 2022 aber stark unterdurchschnittlich. Der Erzeugungskoeffizient lag mit 0,86 um 9 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres und um 14 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Demnach musste im vergangenen Jahr nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer Strom importiert werden.

Von der guten Geschäftsentwicklung profitieren auch die Aktionäre, darunter die Republik Österreich. Der teilstaatliche Konzern will für 2022 eine deutlich höhere Dividende von 3,60 Euro je Aktie ausschütten. Diese Dividende bestehe aus einer ordentlichen Dividende in Höhe von 2,44 Euro pro Aktie und einer Sonderdividende in Höhe von 1,16 Euro pro Aktie. 2021 lag die Dividende bei 1,05 Euro pro Anteilsschein. Insgesamt ergibt sich somit für das Jahr 2022 eine Ausschüttung von 848 Mio. Euro, mit der Sonderdividende kommen nochmals 400 Mio. Euro dazu.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet der Stromkonzern ein EBITDA zwischen rund 3,5 und 4,4 Mrd. Euro und ein Konzernergebnis zwischen rund 1,9 und 2,5 Mrd. Euro. Die Ausschüttungsquote soll zwischen 45 und 55 Prozent des bereinigten Konzernergebnis liegen.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0420-23, 88 x 90 mm) cgh/kan/itz

 ISIN  AT0000746409
 WEB   http://www.verbund.com

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