Aktien Frankfurt: Dax leicht im Minus - US-Arbeitsmarktdaten rücken in den Blick
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag
moderat nachgegeben. Im Fokus stehen US-Arbeitsmarktdaten. Der
deutsche Leitindex verlor am Nachmittag 0,26 Prozent auf 15 592,00
Punkte. Der MDax büßte 1,76 Prozent auf 28 05,31
Punkte ein.
Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA
stiegen deutlicher als erwartet. Nun wird mit Spannung auf den an
diesem Freitag anstehenden monatlichen Jobbericht der Regierung
gewartet. Der Arbeitsmarkt spielt eine große Rolle für die
Geldpolitik der US-Zentralbank Fed. Von einer geringen
Arbeitslosigkeit kann nämlich, etwa durch steigende Löhne,
zusätzlicher Inflationsdruck ausgehen. Die Fed stemmt sich seit
längerem mit Zinsanhebungen gegen die hohe Teuerung, die zuletzt nur
noch langsam gesunken ist.
Hierzulande setzte sich aber erst einmal die Berichtssaison fort,
wobei vor allem den Dividenden und Geschäftszielen für 2023
zahlreicher Unternehmen die Hauptaufmerksamkeit galt.
Die Deutsche Post meldete ein Rekordjahr und
überzeugte mit dem Dividendenvorschlag und einem aufgestockten
Aktienrückkaufprogramm. Zwar wird für 2023 mit einer Abkühlung der
Geschäftsdynamik gerechnet, ein Händler lobte aber die mittlerweile
wieder deutlich bessere Sicht auf den künftigen Geschäftsverlauf und
die Entwicklungen in den Monaten Februar und März. Die Aktie legte
um 1,8 Prozent zu.
Auch Hannover Rück will nach einem Rekordgewinn im
vergangenen Jahr mehr Geld an die Anteilseigner ausschütten, teilte
aber Basis-Dividende und Sonderdividende neu auf. Auch das schmeckte
den Anlegern nicht so recht. Die Aktie des weltweit drittgrößten
Rückversicherers gab um 1,6 Prozent nach. Noch stärker schwächelte
das BMW -Papier mit minus 1,8 Prozent. Umsätze und
operatives Ergebnis aus dem Kerngeschäft mit Autos hätten die
Markterwartungen im vierten Quartal verfehlt, urteilte ein
Branchenkenner.
Im MDax büßten die Anteile des Immobilienunternehmens LEG
als Schlusslicht 13,0 Prozent ein, womit die
Kursgewinne seit Jahresbeginn aufgezehrt wurden. Die
Hauptversammlung soll einer Aussetzung der Dividende zustimmen,
nachdem im Vorjahr noch 4,07 Euro je Aktie gezahlt wurden.
Um 1,3 Prozent ging es für die Aktien von Hugo Boss
nach Enttäuschungen über das operative Gewinnziel des Modekonzerns
abwärts. Die Aktien von Gerresheimer profitierten
indes mit plus 3,0 Prozent von einer "Overweight"-Empfehlung der
US-Bank JPMorgan. Der Spezialverpackungshersteller steht ihrer
Meinung nach vor einer "bedeutenden Chance" durch die Fertigung von
Pens für sogenannte GLP-1-basierte Behandlungen - einem Markt, dem
die Pharmaexperten der Bank kräftiges Wachstum zutrauen.
Im SDax zogen vor allem SMA Solar und
die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) Aufmerksamkeit auf
sich. Mit plus 6,2 Prozent war die SMA-Aktie Favorit im Index der
kleineren Werte, das Papier der PBB folgte mit plus 1,9 Prozent. Der
Solartechnikhersteller SMA peilt dank der inzwischen wieder deutlich
verbesserten Liefersituation im laufenden Jahr deutliche Zuwächse
für Umsatz und operatives Ergebnis an. Die PBB überzeugte mit ihrem
Vorsteuergewinn für 2022 und vor allem mit einem höher als
erwarteten Dividendenvorschlag von 95 Cent je Aktie. Am Markt waren
86 Cent erwartet worden.
Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,0558 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am
Vortag auf 1,0545 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 2,77 Prozent. Der
Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 123,20
Punkte. Der Bund-Future sank um 0,30 Prozent auf
131,28 Punkte./ck/mis