ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Kaum bewegt am US-Feiertag
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Fehlende Impulse von den US-Börsen haben am
Montag für einen sehr ruhigen Handel an den europäischen
Aktienmärkten gesorgt. Die wichtigsten Indizes blieben nah an ihren
Freitagsniveaus. "Da die US-Börsen wegen des Feiertags 'Presidents
Day geschlossen blieben, verlief der Handel an den europäischen
Märkten ruhig und gedämpft, ohne dass es eine klare Richtung gab",
fasste Michael Hewson von CMC Markets UK den Wochenauftakt zusammen.
Der EuroStoxx 50 ging mit einem Minus von 0,09
Prozent auf 4221,18 Punkte aus dem Tag. Auf Länderebene ging es für
den französischen Cac 40 , der am vergangenen
Donnerstag auf ein Rekordhoch geklettert war, um 0,16 Prozent auf
7335,61 Punkte abwärts. Der britische FTSE 100 , der
kürzlich ebenfalls ein Rekordhoch erreicht hatte, legte um 0,12
Prozent auf 8014,31 Zähler zu.
Auf Unternehmensseite legte Faurecia seine
Jahreszahlen vor. Der französische Autozulieferer schnitt 2022
operativ etwas besser ab als abwartet. Die Aktien zogen in Paris um
2,3 Prozent an und stützen damit auch andere Branchenwerte wie etwa
die Papiere des Wettbewerbers Valeo , die um 0,4
Prozent zulegten. Der europäische Autosektor
insgesamt legte um 0,2 Prozent zu.
Führend war die Bergbaubranche mit einem Aufschlag
von 2,4 Prozent. Die Metallpreise erholten sich, wobei vor allem die
Kupfer- und Aluminiumpreise Rückenwind erhielten, da sich laut
Hewson "Optimismus angesichts der Wiedereröffnung der chinesischen
Wirtschaft und einer Belebung der Wirtschaftsaktivität" breit mache.
Zudem gab es einen positiven Kommentar der US-Bank Goldman Sachs zum
Erholungspotenzial chinesischer Unternehmen nach dem Ende der
coronabedingten Lockdowns in China.
In London etwa gewannen Anglo American 4,0 Prozent
und Rio Tinto stiegen um 2,9 Prozent. Die Papiere des
Bergbaukonzerns und Rohstoffhändlers Glencore rückten
um 2,0 Prozent vor.
Unter den Verlierern befand sich der Haushalts- und
Körperpflegesektor mit einem Abschlag von 0,5
Prozent. Dabei fiel vor allem die Aktie von Reckitt
mit einem Minus von 1,4 Prozent in London negativ auf. Ein
freiwilliger Rückruf von Babynahrung in den USA verunsichert die
Anleger. Jefferies-Analyst Martin Deboo schrieb zwar, dass die
Bedeutung des betroffenen Produkts für den Umsatz von Reckitt gering
sein dürfte, doch es bestehe das Risiko, dass Ruf und Vertrieb der
Marke Enfamil beeinträchtigt werden könnten.
Die Titel der Raiffeisen-Bank sackten in Wien um 7,3
Prozent ab. Das österreichische Finanzinstitut ist wegen der
geltenden Russland-Sanktionen mit seinem dortigen Geschäft ins
Visier des US-Finanzministeriums geraten. In Madrid zogen indes die
Aktien des Pharmaunternehmens Almirall nach
Umsatzzahlen für 2022 um 6,5 Prozent an.
Vereinzelt wirkten sich auch Studien von Analysten aus: So gewannen
Orsted in Kopenhagen 1,1 Prozent und profitierten von
einer Kaufempfehlung des Investmenthauses Jefferies. Analyst Ahmed
Farman bezeichnete den Spezialisten für Offshore-Windenergie als
seinen Branchenfavoriten. Er begründete dies vor allem mit
nachlassendem Inflationsdruck und politischem Rückenwind. Telefonica
, von der Deutschen Bank aus Bewertungsgründen auf
"Hold" abgestuft, gaben um 0,7 Prozent nach./ck/ngu