ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow und S&P 500 machen Vortagsverluste wett
NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Börsen haben nach einem
schwachen Wochenbeginn am Dienstag deutlich Boden gut gemacht. Die
Standardwerte-Indizes machten dank eines Schlussspurts ihre
Vortagsverluste sogar noch mehr als wett: Während der Dow Jones
Industrial 1,09 Prozent höher bei 34 086,04 Punkten
aus dem Handel ging, gewann der S&P 500 1,46 Prozent
auf 4076,60 Punkte. Beim technologielastigen Nasdaq 100
reichte das Plus von 1,59 Prozent auf 12 101,93
Zähler indes nicht ganz aus, um den Kursrutsch vom Montag
aufzuholen.
Mit den klaren Gewinnen trotzten die drei Indizes nicht nur den
jüngsten Sorgen vor dem am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der
amerikanischen Notenbank Fed. Sie brachten so auch den starken Monat
standesgemäß zu Ende. Für den Januar verzeichnete der Dow ein Plus
von 2,8 Prozent. Die beiden anderen Börsenbarometer schafften gar
Gewinne von über sechs beziehungsweise knapp elf Prozent.
Es wird damit gerechnet, dass die Fed den Leitzins um 0,25
Prozentpunkte erhöht, damit aber das Tempo bei den Zinserhöhungen
weiter drosselt. Wichtiger als der Zinsschritt werden Äußerungen zur
weiteren Entwicklung werden. Die Anleger mussten am Dienstag zudem
noch eine Reihe von Konjunkturdaten sowie eine Flut von
Unternehmenszahlen einordnen.
Millionenschwere Wertberichtigungen auf das Bahnsegment verhagelten
dem erfolgsverwöhnten Baumaschinen- und Nutzfahrzeughersteller
Caterpillar das Schlussquartal. Dazu belasteten
höhere Kosten und der schwächere US-Dollar. Das bereinigte Ergebnis
je Aktie blieb trotz eines Anstiegs hinter den Erwartungen zurück,
so dass die Aktie am Dow-Ende weitere dreieinhalb Prozent einbüßte.
Vor dem Wochenende hatte sie allerdings noch einen Rekordstand
erreicht.
Zweitgrößter Tagesverlierer im Leitindex war McDonald's
mit einem Minus von 1,3 Prozent. Die
Schnellrestaurantkette verbuchte zum Jahresende trotz höherer Preise
ein starkes Wachstum und verdiente deutlich mehr als vor einem Jahr.
Allerdings enttäuschte die Profitabilität.
Dagegen zogen die Papiere von General Motors (GM) um
8,4 Prozent an. Der Autobauer äußerte sich zwar vorsichtig zum
laufenden Jahr und geht nur unter guten Bedingungen von einer
Gewinnsteigerung aus. 2022 ging der Gewinn unter dem Strich bereits
zurück. Zahlen und Ausblick fielen aber besser aus als von Analysten
erwartet. Im Kielwasser von GM gewannen die Anteilsscheine der
Konkurrenten Ford und Stellantis 4,8
und 4,1 Prozent.
UPS erfreute die Anleger mit einem Kursplus von 4,7
Prozent. Zwar stellt sich der Paketdienst nach einem überraschenden
Umsatzrückgang im vierten Quartal auch im neuen Jahr auf geringere
Erlöse ein. Der Konkurrent von Fedex und Deutscher
Post DHL zeigt sich damit pessimistischer als der
Durchschnitt der Analysten. Der zuletzt erzielte bereinigte Gewinn
je Aktie aber überraschte positiv. Für den Rivalen Fedex
ging es gar um 5,3 Prozent nach oben.
Die Anteilsscheine des Ölriesen ExxonMobil
verteuerten sich nach einem Rekordjahr um 2,2 Prozent. Die
Enttäuschung, dass der Konzern - im Gegensatz zu Konkurrent Chevron
vergangene Woche - vorerst keine neuen Pläne zur
Ausschüttung von Gewinnen an Aktionäre vorstellte, blieb damit auf
den vorbörslichen Handel beschränkt.
Dem Pharmakonzern Pfizer nützte das coronabedingte
Rekordjahr letztlich ebenfalls, wie das Kursplus von 1,4 Prozent
zeigte. Der Rückenwind durch die Pandemie dürfte im neuen Jahr
allerdings spürbar nachlassen, weshalb das Unternehmen mit einem
deutlich sinkenden Umsatz und Gewinn rechnet.
Den Kurssprung von knapp 13 Prozent auf ein Hoch seit dem Herbst
verdankte der Musikstreaming-Marktführer Spotify
derweil der erstmals übersprungenen Marke von 200 Millionen
Abo-Kunden. Experten sahen sowohl die Nutzerzahlen als auch die
Marge über den Erwartungen. Der gegenüber dem Vorjahr ausgeweitete
Verlust focht die Anleger nicht an.
Der Euro bekam von überraschend robusten
Konjunkturdaten aus der Eurozone etwas Auftrieb und kletterte im New
Yorker Handel auf 1,0866 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte
den Referenzkurs auf 1,0833 (Montag: 1,0903) Dollar festgesetzt. Der
Dollar hatte damit 0,9231 (0,9171) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen legten nach einem schwachen Wochenauftakt zu: Der
Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um
0,33 Prozent auf 114,66 Punkte. Im Gegenzug sank die Rendite
zehnjähriger Staatspapiere auf 3,50 Prozent./gl/jha/