Aktien New York Ausblick: Leicht erholt vor Fed-Zinsentscheid
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem schwachen Wochenstart dürfte der
US-Aktienmarkt sich am Dienstag zunächst mit moderaten Gewinnen
stabilisieren. Anleger haben durchwachsene Geschäftsberichte von
Unternehmen zu verdauen und schauen zudem mit einer gewissen
Anspannung auf den anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed
voraus. Positiv wurde gewertet, dass in den USA die Arbeitskosten im
Herbst etwas weniger stark gestiegen waren als erwartet.
Der Leitindex der Wall Street, der Dow Jones Industrial
, wurde vom Handelshaus IG moderat höher auf 33 787
Punkte taxiert. Der stark technologielastige Index Nasdaq 100
, der zum Wochenstart wegen Zinssorgen um mehr als 2
Prozent abgesackt war, wurde geringfügig im Plus gesehen.
"Es gibt erste Anzeichen, dass der Zinserhöhungszyklus einen
Einfluss hat, nicht zuletzt auf die Ausblicke der Unternehmen",
sagte Richard Hunter, Marktexperte von Interactive Investor. Es gebe
zunehmend vorsichtige oder sogar negative Prognosen angesichts
steigenden Drucks auf das Wachstum. Am Mittwoch entscheidet die Fed
über ihren Leitzins. Es wird damit gerechnet, dass sie ihn um 0,25
Prozentpunkte erhöht, damit aber das Tempo bei den Zinserhöhungen
weiter drosselt. Wichtiger als der Zinsschritt werden Äußerungen zur
weiteren Entwicklung werden.
Mit einem enttäuschenden Ausblick stand am Dienstag UPS
im Fokus. Der Paketdienst stellt sich nach einem
überraschenden Umsatzrückgang im vierten Quartal auch im neuen Jahr
auf geringere Erlöse ein. Der Konkurrent von Fedex
und Deutscher Post DHL zeigt sich damit
pessimistischer als der Durchschnitt der Analysten. Der zuletzt
erzielte bereinigte Gewinn je Aktie aber überraschte positiv. Im
vorbörslichen US-Handel stiegen die Papiere um knapp drei Prozent.
General Motors (GM) äußerte sich ebenfalls vorsichtig
zum laufenden Jahr. Der Autobauer geht nur unter guten Bedingungen
von einer Gewinnsteigerung aus. Im abgelaufenen Jahr ging der Gewinn
unter dem Strich bereits zurück. Die GM-Papiere zogen vorbörslich
trotzdem um gut vier Prozent an, Zahlen und Ausblick fielen besser
aus als von Analysten erwartet.
Pfizer profitierte im vergangenen Rekordjahr derweil
kräftig von der Pandemie. Der Corona-Rückenwind dürfte für den
Pharmakonzern 2023 aber spürbar nachlassen. Pfizer stellt sich auf
einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang ein, was den Aktien ein
vorbörsliches Minus von knapp drei Prozent einbrachte.
Auch für Ölmulti ExxonMobil war 2023 dank kräftig
gestiegener Ölpreise ein Rekordjahr mit sprudelnden Gewinnen. Die
Anleger reagierten aber verhalten und ließen Exxons Aktien
vorbörslich um 0,5 Prozent fallen. Am Markt herrschte offenbar
Enttäuschung darüber, dass Exxon vorerst keine neuen Pläne zur
Ausschüttung von Gewinnen an Aktionäre vorstellte - im Gegensatz zu
Konkurrent Chevron vergangene Woche.
Die weltgrößte Schnellrestaurantkette McDonald's
verbuchte zum Jahresende trotz höherer Preise starkes Wachstum und
verdiente deutlich mehr. Allerdings enttäuschte die Profitabilität,
sodass die Anteilsscheine vorbörslich rund zwei Prozent verloren.
Nach Börsenschluss legen das Social-Media-Unternehmen Snap
, der Chiphersteller AMD und der
Biotechnologiekonzern Amgen Quartalszahlen vor. Die
Anleger warten aber besonders gespannt auf die Resultate der
Tech-Giganten Meta , Amazon , Alphabet
und Apple , die ab der Wochenmitte
anstehen./niw/la/mis