ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Börsen machen Tagesverluste weitgehend wett
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen Europas haben am
Mittwoch nach einem insgesamt schwächeren Handelsverlauf kaum
verändert geschlossen. Stützend wirkte insbesondere, dass sich die
US-Börsen nach einem schwachen Auftakt ein wenig erholten.
Enttäuschende Quartalszahlen und vor allem der Ausblick des
Software-Giganten Microsoft hatten an der Wall Street und auch in
Europa über weite Strecken die Laune gedrückt.
Laut Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets, haben die
Anleger bereits die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am
Mittwoch im Blick und analysierten die Quartalsberichte der
US-Unternehmen daher besonders auf Anzeichen einer wirtschaftlichen
Schwäche. Erwartet werde, dass die Fed das Tempo der Zinserhöhungen
von 0,5 Prozentpunkten im Dezember auf 0,25 Punkte verlangsamen
wird. Die kanadische Notenbank preschte unterdessen mit einer
moderaten Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte vor und signalisierte,
mit weiteren Erhöhungen abwarten zu wollen.
Der EuroStoxx 50 ging mit einem kleinen Minus von
0,12 Prozent auf 4148,11 Punkte aus dem Tag. Der französische Cac 40
verringerte seine Tagesverluste auf minus 0,09
Prozent und damit auf 7043,88 Punkte. Der britische FTSE 100
verlor 0,16 Prozent auf 7744,87 Zähler.
Microsoft hatte sich zum Jahresende angesichts der
hohen Inflation und wachsender Rezessionssorgen schwergetan und
deutlich weniger verdient. Das sowie auch geringer als erwartet
ausgefallene Ziele für die Profitabilität des niederländischen
Ausrüsters der Halbleiterindustrie ASML drückten
zeitweise spürbar auf europäische Technologiewerte. Konzernchef
Peter Wennink räumte Unsicherheiten durch die Inflation und
steigende Zinsen ein, hofft aber auf eine Erholung des
Halbleitermarktes in der zweiten Jahreshälfte. Die ASML-Aktien, die
zeitweise knapp drei Prozent verloren hatten, schossen letztlich
erholt mit plus 0,2 Prozent.
Die Anteile von Easyjet sprangen in London um fast
zehn Prozent hoch. Trotz einer kräftigen Erholung der Nachfrage im
Weihnachtsquartal hatte die Billigfluggesellschaft zwar erneut rote
Zahlen geschrieben, doch für das bis Ende September laufende
Geschäftsjahr ist Konzernchef Johan Lundgren zuversichtlich. Bis
dahin rechnet er mit höheren Ticketpreisen und wieder schwarzen
Zahlen.
Um 1,0 Prozent ging es nach Umsatzzahlen des Bahntechnikunternehmens
Alstom für dessen Aktien in Paris abwärts. In Zürich
gelang es den Papieren von Givaudan sich von ihren
Tagesverlusten zu erholen. Sie legten letztlich um 0,1 Prozent zu.
Zwar hatte der Schweizer Aromen- und Duftstoffhersteller 2022 mehr
Umsatz erzielt, im Schlussquartal aber weiter an Schwung verloren.
Die Profitabilität litt unter höheren Kosten./ck/jha/