ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax weiter auf Richtungssuche
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben
ihre jüngste Zurückhaltung nach dem starken Jahresstart am Mittwoch
beibehalten. Der Dax notierte im frühen Handel kaum
verändert 0,03 Prozent im Minus bei 15 088,01 Punkten. Für den MDax
der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,11 Prozent
auf 28 598,71 Zähler aufwärts. Der EuroStoxx 50 als
Leitindex der Eurozone sank um rund 0,2
"Der Dax stemmt sich bisher erfolgreich gegen einen größeren
Rücksetzer. Für einen weiteren Kursanstieg mangelt es aber an
positiven Impulsen", erklärte Analyst Thomas Altmann von QC
Partners. Für frischen Wind könnte am Vormittag die Bekanntgabe des
Ifo-Index sorgen. Vor einer Woche hatte der Dax einen Höchststand
seit Februar 2022 erreicht und im noch jungen Jahr fast 10 Prozent
gewonnen. In der anschließenden Konsolidierungsphase konnte er die
Marke von 15 000 Punkten aber nur mit Mühe verteidigen.
Der bisherige Verlauf der Unternehmensberichtssaison habe noch nicht
ausgereicht, um die Investoren zu größeren Aktienkäufen zu bewegen,
so Altmann. "Wir erleben im Moment eine Art simultanen Käufer- und
Verkäuferstreik. Neu einsteigen will im Moment niemand. Gleichzeitig
ist so früh im Jahr aber auch kaum jemand bereit, sich mit
Gewinnmitnahmen aus dem Aktienmarkt zurückzuziehen", analysierte der
Experte.
Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von Rheinmetall
mit einem Kursgewinn von 3,1 Prozent im Anlegerfokus.
Sie profitierten von der sich abzeichnenden großen Panzer-Allianz
für die Ukraine und erklommen mit 232 Euro ein Rekordhoch. Die
Zustimmung der Bundesregierung zur Lieferung von Leopard-Panzern
habe zwar nur begrenzte unmittelbare finanzielle Auswirkungen auf
den Industrie- und Rüstungskonzern, für die Investorenstimmung zur
Aktie wäre der Schritt aber ausgesprochen hilfreich, sagte ein
Händler. Denn die von Deutschland und anderen Staaten gelieferten
Panzer müssten ersetzt werden, was für steigende Aufträge an
Rheinmetall spreche.
Dagegen fielen die Titel von Fresenius um 0,8
Prozent. Der Krankenhaus- und Medizinkonzern steht mitten in seinem
strategischen Überprüfungsprozess vor dem Problem einer hohen
Verschuldung. Die Verschuldung liege über dem Zielkorridor, weshalb
der finanzielle Spielraum nicht so groß sei, "wie wir ihn uns für
volle strategische Flexibilität wünschen würden", sagte Finanzchefin
Sara Hennicken der "Börsen-Zeitung". Fresenius steckt nach mehreren
Gewinnwarnungen und Problemen insbesondere bei seiner Dialysetochter
Fresenius Medical Care (FMC ) in Turbulenzen.
Die Papiere von Jungheinrich verteuerten sich an der
MDax-Spitze um 3,7 Prozent und stiegen auf den höchsten Stand seit
Februar 2022. Der Gabelstapler-Hersteller baut mit der Übernahme der
Storage-Solutions-Gruppe sein Geschäft mit Lagerautomatisierung aus.
Der Zukauf sei eine "großartige Ergänzung" für den
Gabelstaplerhersteller, kommentierte ein Börsianer.
Die Titel von Aroundtown und Grand City Properties
reagierten mit Verlusten von 5,9 beziehungsweise 1,6
Prozent auf Abstufungen durch die Societe Generale. Zudem bremste
eine Abstufung der Deutschen Bank den guten Lauf der Aixtron-Akttien
. Sie büßten 4,8 Prozent, nachdem sie im bisherigen
Jahresverlauf gut 16 Prozent gewonnen hatten./edh/mis