ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax legt zu - Erste Verlustwoche des Jahres
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach
den deutlichen Vortagesverlusten einen Erholungskurs eingeschlagen.
Der Leitindex Dax profitierte von der freundlichen
Wall Street und kletterte wieder über die runde Marke von 15 000
Punkten. Am Ende stand ein Plus von 0,76 Prozent auf 15 033,56
Punkte zu Buche. Die Wochenbilanz jedoch fällt nach der jüngsten
Rally mit minus 0,35 Prozent erstmals in dem noch jungen Börsenjahr
negativ aus. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen
gewann am Freitag 1,34 Prozent auf 28 476,56 Punkte.
Am Donnerstag hatten Sorgen vor einer Rezession in den USA den
Aktienmarkt auf Talfahrt geschickt. Nun kam Unterstützung für die
Börsenstimmung durch den US-Streamingdienst Netflix ,
der mit einem starken Schlussquartal sowie mit seinem
Neukundenzuwachs überzeugte und damit insbesondere die
Technologiewerte jenseits des Atlantiks beflügelte.
Unter den Einzelwerten hierzulande stachen Siemens Energy
mit kräftigen Kursschwankungen heraus. Am Ende gingen
die Aktien 0,8 Prozent höher aus dem Handel. Dem
Energietechnikkonzern machen die Probleme der Windkrafttochter
Siemens Gamesa weiter schwer zu schaffen, weshalb er
seine Margenprognose für das laufende Geschäftsjahr senkte.
Allerdings überraschten alle anderen Geschäftsbereiche von Siemens
Energy positiv und zudem wurde die Jahresprognose für den freien
Barmittelzufluss trotz der Probleme angehoben.
An der Dax-Spitze wurden die Anteilsscheine von Zalando
von einem positiven Analystenkommentar beflügelt und
zogen um rund fünf Prozent an. Die Analysten der Bank of America
sind nun insgesamt positiv gestimmt für europäische
Online-Einzelhändler. Mit den stark gesunkenen Erwartungen sei der
Sektor nunmehr attraktiv bewertet, wobei die Chancen überwögen. 2023
dürfte zwar kaum Umsatzwachstum bringen, doch hätten sämtliche
Unternehmen das Problem verstanden und feilten jetzt an den Kosten
und der Bilanz.
Gegen den freundlichen Trend gaben die T-Aktien
geringfügig nach. Sie litten darunter, dass T-Mobile US
Ziel eines Cyberangriffs geworden ist. Die US-Tochter
der Deutschen Telekom schließt nicht aus, dass durch den Vorfall
hohe Kosten entstehen könnten.
Aufmerksamkeit zogen zudem die Anteile von Hypoport
auf sich, die als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax
3,7 Prozent einbüßten. Der Finanzdienstleister hatte
sich durch die Ausgabe neuer Aktien frisches Geld besorgt, um wieder
auf Wachstumskurs gehen zu können. Die Anleger zeigten sich dennoch
verschnupft, denn nach einer Kapitalerhöhung ist der eigene Anteil
an dem Unternehmen bezüglich des Stimmrechtes erst einmal weniger
wert als vor dieser Maßnahme.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,63
Prozent auf 4119,90 Punkte. Der französische Leitindex Cac 40
stieg genauso deutlich, während der britische FTSE
100 um 0,3 Prozent zulegte. In New York notierte der
Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen
Börsenschluss ebenfalls moderat im Plus.
Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank
(EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0826 (Donnerstag: 1,0815) Dollar
fest. Der Dollar kostete damit 0,9237 (0,9246) Euro. EZB-Präsidentin
Christine Lagarde hatte auf dem Weltwirtschaftsforum im
schweizerischen Davos ihre Linie bekräftigt, die Geldpolitik zur
Bekämpfung der hohen Inflation weiter signifikant zu straffen.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,03 Prozent am Vortag
auf 2,13 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,42
Prozent auf 127,08 Punkte. Der Bund-Future verlor
0,88 Prozent auf 138,22 Zähler./la/nas