ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax strebt nach oben und läuft Dow davon
FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit weiterem Kurszuwachs hat der Dax
am Freitag eine erneut starke Börsenwoche beendet.
Auch tendenziell schwächer als erwartet ausgefallene Quartalszahlen
von US-Banken zum Start in die Berichtssaison sowie der Auftrieb bei
den US-Importpreisen konnten dem deutschen Leitindex nichts anhaben.
Er schloss 0,19 Prozent höher auf 15 086,52 Punkte.
Die Bilanz für die zweite Börsenwoche des Jahres fällt mit plus 3,3
Prozent abermals sehr erfreulich aus. Seit Jahresanfang hat der Dax
nun schon 8,4 Prozent gewonnen und stellt damit die meist
taktgebenden US-Börsen in den Schatten. Am Vortag hatte er erstmals
seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine Ende Februar 2022 wieder die
runde Marke von 15 000 Zählern überklettert.
Für den MDax sieht es seit Jahresanfang mit einem
Zuwachs von 12,5 Prozent sogar noch besser aus als für den Dax. Am
Freitag legte der Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen um
0,63 Prozent auf 28 254,05 Punkte zu. Die Grundstimmung an den
Finanzmärkten ist weiterhin freundlich. Eine der Ursachen ist der
nachlassende Inflationsdruck, der die Furcht vor künftig weiter
stark steigenden Zinsen mildert.
Den hiesigen Aktienmarkt stützten zum Wochenschluss robuste
Konjunkturdaten: Die deutsche Wirtschaft setzte im vergangenen Jahr
trotz der Folgen des Kriegs in der Ukraine und einer hohen Inflation
ihre Aufholjagd nach der Corona-Krise fort. Die Wirtschaftsleistung
legte einer ersten Berechnung zufolge 2022 um 1,9 Prozent zum
Vorjahr zu. Ökonomen hatten im Schnitt etwas weniger erwartet. "Die
Bundesregierung hat die Rezession abgepfiffen, zumindest fürs
Erste", schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Die
bemerkenswerte Stabilität des Konsums in Deutschland sei maßgeblich
auf die vielfältigen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen
zurückzuführen.
Bei den seit Jahresbeginn besonders gut gelaufenen Aktien aus der
Automobilbranche machten Anleger am Freitag Kasse. Im
Dax verloren Volkswagen , Mercedes-Benz
Porsche SE und BMW bis zu 2,8 Prozent.
Als Stimmungsdämpfer werteten Börsianer Preissenkungen des
US-amerikanischen Elektroauto-Herstellers Tesla , um
den zuletzt enttäuschenden Absatz in den USA und Europa zu stützen.
Jüngst hatte man bereits in Asien Preise reduziert. Schwächster
Dax-Wert waren am Freitag Daimler Truck mit minus 3,7
Prozent.
Unter den besten Werten im Leitindex knüpften die Papiere von Bayer
an ihre jüngste Rally an mit plus 1,8 Prozent.
Aktivistische Investoren drängen derzeit bei dem Pharma- und
Agrarchemiekonzern auf Veränderungen. Mit Sartorius
als Tagessieger mit plus 2,7 Prozent und Siemens Healthineers
mit plus 1,6 Prozent setzten zwei weitere Aktien aus
dem Gesundheits- und Medizintechniksektor im Dax positive Akzente.
Im MDax zogen die Anteile des Kupferkonzerns Aurubis
um 5,5 Prozent an und profitierten von einem Analystenkommentar.
Eine positive Überraschung bei den Ergebnissen des ersten Quartals
könnte die Jahresziele als zu konservativ dastehen lassen, schrieb
der Experte David Varga vom Bankhaus Metzler. Dann dürften auch die
Markterwartungen steigen.
Die Aktien von Südzucker beschleunigten indes bei
außergewöhnlich hohem Umsatz ihre Talfahrt und verloren als
Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax 7,2 Prozent.
Analyst Alex Sloane von der britischen Investmentbank Barclays
verwies auf die steigende Verschuldung, die für ein
rohstoffgetriebenes Geschäft zu hoch sei.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,58
Prozent auf 4150,80 Punkte. Auch der Cac 40 in Paris
sowie der FTSE 100 in London schlossen fester. In New
York stand der Leitindex Dow Jones Industrial zum
europäischen Börsenschluss knapp im Plus.
Der Euro gab etwas nach. Zuletzt kostete die
Gemeinschaftswährung 1,0805 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank
(EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0814 (Donnerstag:
1,0772) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9247 (0,9283) Euro
gekostet.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,20 Prozent am Vortag auf
2,11 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,42
Prozent auf 126,93 Punkte. Der Bund-Future sank um
0,34 Prozent auf 138,10 Zähler./ajx/men