Morphosys sieht 2023 nur im besten Fall Wachstum beim Krebsmittel Monjuvi
PLANEGG/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das Biotechunternehmen Morphosys
erwartet für sein wichtiges Blutkrebsmedikament
Monjuvi 2023 nur bestenfalls ein kleines Wachstum. Der SDax
-Konzern rechnet im neuen Jahr laut einer Mitteilung
vom Donnerstag für Monjuvi in den USA mit einem Netto-Produktumsatz
von 80 bis 95 Millionen US-Dollar. Im vergangenen Jahr blieben die
US-Monjuvi-Erlöse mit 89,4 Millionen Dollar (84,9 Mio Euro) knapp
unter dem Jahresziel von rund 90 Millionen Dollar. Erst im Oktober
hatte das Unternehmen die Prognose wegen gestiegenen
Konkurrenzdrucks zum zweiten Mal binnen weniger Monate senken
müssen.
Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan hatte
erst vor wenigen Tagen vor einem nur noch geringen Monjuvi-Wachstum
2023 gewarnt und dabei auch auf die ab dem zweiten Halbjahr
erwartete Konkurrenz durch Medikamente von Genmab/Abbvie und Roche
verwiesen. Der Experte kalkulierte daher mit
US-Erlösen von nur 97 Millionen Dollar im neuen Jahr. Selbst diese
eher vorsichtige Schätzung ist nun wohl zu hoch.
Die Morphosys-Aktien fielen auf die Nachrichten hin um rund vier
Prozent. Die Papiere waren 2022 wegen der zahlreichen geschäftlichen
Herausforderungen mit minus 60 Prozent unter den größten
SDax-Verlierern. Jüngst hatten sie aber einen Stabilisierungsversuch
unternommen./mis/men