Aktien Frankfurt: Dax pendelt vor langem Wochenende um 12 000 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf einen versöhnlichen Abschluss
der bislang schwachen Woche hat am Freitagnachmittag abgenommen. Der
Dax pendelte wieder um die Marke von 12 000 Punkten,
nachdem er sich am Morgen noch bis auf 12 132 Punkte absetzen
konnte. Zuletzt lag der deutsche Leitindex nur noch mit 0,3 Prozent
im Plus bei 12 012 Punkten. Im Wochenverlauf war der Dax mit 11 862
Punkten auf das Niveau von November 2020 abgerauscht.
Der MDax erholte sich am Freitag um 1,2 Prozent auf
22 050 Punkte. Für den Index mittelgroßer Unternehmen war es tags
zuvor mit 21 612 Punkten sogar auf das Niveau von April 2020 abwärts
gegangen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte
am Freitag 0,3 Prozent zu. Er kommt wie der Dax vom Tief seit
November 2020.
Im Dax neigt sich ein tiefroter Monat dem Ende zu. Anhaltende
Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen drückten das Kursbarometer
seit Ende August um 6,5 Prozent. "Die Stimmung bleibt geradezu
depressiv", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.
Auch Marktbeobachter Christian Zoller von Börse-Daily wies auf einen
Stimmungsindikator hin, der inzwischen ein Extremmaß an Pessimismus
erreicht habe.
Am deutschen Markt stehen am Freitag Papiere der Porsche AG
weiter im Fokus. Die Sportwagentochter von Volkswagen
feierte tags zuvor inmitten angespannter Finanzmärkte
den größten deutschen Börsengang seit der Telekom im Jahr 1996. Der
Ausgabepreis je Vorzugsaktie von 82,50 Euro konnte im Xetra-Handel
weiter verteidigt werden. Nach zwischenzeitlichem Anstieg auf 83,50
Euro liegen sie am Nachmittag aber nur noch knapp darüber.
VW-Vorzugsaktien und Stammaktien sowie
die Papiere ihres Großaktionärs Porsche SE Automobil Holding
tendierten wieder schwach, nachdem sie bereits am
Vortag massiv unter Enttäuschung über die Bewertung der Porsche AG
gelitten hatten. Anteilsscheine der Porsche SE drehten dabei nach
bis zu 5,7 Prozent Kurserholung erneut ab. Der Auftrieb durch den
positiven Ausgang eines jahrelangen, milliardenschweren
Rechtsstreits mit Anlegern um die Folgen der gescheiterten
VW-Übernahme war schnell verpufft.
Noch deutlich schwächer tendierten die Aktien von Adidas
und Puma - erstere mit einem
neuerlichen Tief seit 2016. US-Konkurrent Nike
enttäuschte am Vorabend schwer. Gestiegene Logistik-Kosten und ein
starker Dollar bremsen das Geschäft. Zugleich schnellen die
Lagerbestände in die Höhe und werden unter anderem mithilfe von
Rabatten abgebaut. Nike-Aktien verloren nachbörslich 9 Prozent.
Der Euro gab auf 0,9757 US-Dollar nach. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am
Donnerstagnachmittag aber noch merklich tiefer auf 0,9706 Dollar
festgelegt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,13 Prozent am Vortag auf
2,01 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,46
Prozent auf 127,98 Punkte. Der Bund-Future stieg um
0,92 Prozent auf 138,57 Punkte./ag/men