ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Indizes fangen sich nach Kurseinbruch am Vortag
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem Inflationsschock und hohen
Kursverlusten am Vortag haben sich die US-Börsen am Mittwoch
stabilisiert. Der Dow Jones Industrial schloss mit
leicht positivem Vorzeichen 0,10 Prozent höher bei 31 135,09
Punkten. Zeitweise war er erstmals seit Mitte Juli wieder unter die
Marke von 31 000 Punkten gesunken.
Andere New Yorker Indizes verbuchten etwas höhere Kursgewinne:
Während der breit aufgestellte S&P 500 0,34 Prozent
auf 3946,01 Zähler zulegte, stieg der technologielastige Nasdaq 100
um 0,84 Prozent auf 12 134,40 Punkte. Die als
besonders zinsabhängig geltenden Tech-Werte waren am Vortag
eingebrochen. Sie hatten besonders stark darunter gelitten, dass die
US-Notenbank Fed bei ihren geldpolitischen Straffungen unter Druck
bleibt.
Im Mittelpunkt stand die Nachlese der ernüchternden
US-Inflationsdaten vom Vortag. Frisch veröffentlichte
Erzeugerpreisdaten zeigten, dass sich der Preisauftrieb in den USA
auf Herstellerebene zwar stärker als erwartet abschwächt, aber in
der Breite ankommt.
"Die Hoffnungen auf ein schnelles Ende der hohen Inflation haben
sich erst einmal zerschlagen", urteilte der Marktexperte Konstantin
Oldenburger vom Broker CMC Markets. Die Angst, dass die US-Notenbank
Fed den Bogen bei den Zinserhöhungen überspannt, habe wieder
dramatisch zugenommen. Als gesetzt gilt mittlerweile eine
Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte in der kommenden Woche. Selbst
ein noch größerer Schritt wird nicht mehr ausgeschlossen.
Auf Unternehmensseite hoben sich die Aktien von Johnson & Johnson
im Dow positiv ab mit einem Anstieg um 2,1 Prozent.
Dafür verantwortlich gemacht wurde die Ankündigung
milliardenschwerer Aktienrückkäufe. Außerdem hat der Pharma- und
Konsumgüterkonzern den Jahresausblick bekräftigt.
Kursgewinne gab es ansonsten noch im Ölsektor, unter anderem mit dem
Dow-Wert Chevron , der an der Spitze des Leitindex 2,4
Prozent zulegte. Der gestiegene Ölpreis galt in der Branche wieder
einmal als Zugpferd. Andere Ölwerte wie ConocoPhillips
oder ExxonMobil gewannen 4,8 und 2,5
Prozent.
Positiv fiel unter den Nebenwerten die Starbucks
-Aktie mit einem Kurssprung um 5,5 Prozent auf. Die
Kaffeehauskette hat überraschend anspruchsvolle Geschäftsziele
formuliert. Das Unternehmen erwartet nun, dass der bereinigte Gewinn
je Aktie in den nächsten drei Geschäftsjahren um 15 bis 20 Prozent
steigen wird.
Negatives gab es hingegen für die Anleger von Nucor ,
hier sackte der Kurs um 11,3 Prozent ab. Der Stahlproduzent
enttäuschte mit seiner Gewinnprognose für das dritte Quartal. Dem
Kursrutsch folgten auch andere Metallunternehmen, darunter US Steel
und der Aluminiumkonzern Alcoa mit
Abschlägen von 8,6 und 10,9 Prozent.
Der Kurs des Euro hat sich am Mittwoch nach dem
Rücksetzer am Vortag nur wenig bewegt. Zuletzt wurden 0,9978
US-Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 0,9990 (Dienstag: 1,0175) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 1,0010 Euro.
US-Staatsanleihen haben sich stabilisiert. Der Terminkontrakt für
zehnjährige Treasuries bewegte sich mit zuletzt 114,91 Punkten nah
am Vortagsniveau. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen betrug
3,41 Prozent./tih/jha/