ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow im Plus nach starken Arbeitsmarktdaten
NEW YORK (dpa-AFX) - Ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht
hat am Freitag die Wall Street nur kurzzeitig belastet. Nach
anfänglich deutlicheren Verlusten erholten sich die wichtigsten
Indizes rasch. Der Dow Jones Industrial drehte sogar
in die Gewinnzone und schloss 0,23 Prozent höher bei 32 803,47
Punkten. Nach dem stärksten Juli seit zwölf Jahren, in dem der
bekannteste Wall-Street-Index um fast sieben Prozent gestiegen war,
zeigte er sich in der ersten Augustwoche damit stabil.
Die Anleger fürchten angesichts der überraschend guten
Arbeitsmarktdaten einerseits zwar womöglich weitere aggressive
Zinsschritte der Notenbank Fed, zumal sich der Lohnanstieg im Monat
Juli nicht wie erhofft verlangsamt hat. Andererseits jedoch nähren
die Daten die Hoffnung, dass die weltgrößte Volkswirtschaft auch in
den kommenden Monaten nicht in eine Rezession abgleitet.
Der marktbreite S&P 500 gab am Freitag um 0,16
Prozent auf 4145,19 Zähler nach.Der Nasdaq 100 sank
um 0,78 Prozent auf 13 207,69 Zähler. Er hatte im Juli allerdings um
13 Prozent zugelegt und baute seine Gewinne in der ersten
Augustwoche um 2,0 Prozent aus.
Im Juli schuf die US-Wirtschaft deutlich mehr Arbeitsplätze als
erwartet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden
Vormonaten nach oben revidiert. In der Corona-Krise war der
Arbeitsmarkt zeitweise dramatisch eingebrochen. Mittlerweile hat er
sich deutlich erholt und die Unternehmen klagen über
Arbeitskräftemangel. Auch die Löhne legten etwas stärker zu als
erwartet, während die Arbeitslosenquote auf das Niveau von vor der
Corona-Pandemie zurückging.
Bankaktien waren nach dem Arbeitsmarktbericht und den damit
einhergehenden Erwartungen weiterer deutlicher Zinsschritte durch
die Fed besonders gefragt. JPMorgan gewannen drei und
Bank of America gut eineinhalb Prozent. Die Anteile
von Goldman Sachs und Morgan Stanley
legten jeweils um knapp ein Prozent zu.
Die Zahlenflut auf Seiten der Unternehmen ebbte zum Wochenschluss
hin ab. Die Aktien des Biotech-Unternehmens Amgen ,
das am Vortag nach Börsenschluss seinen Quartalsbericht
veröffentlicht hatte, gaben leicht nach. Amgen steigerte dank
starker Medikamentenverkäufe im zweiten Quartal Umsatz und
Ergebnisse deutlicher als von Analysten erwartet.
Die Anteile von Lyft schossen um mehr als 16 Prozent
nach oben. Der Fahrdienstvermittler übertraf mit einem rekordhohen
bereinigten operativen Quartalsergebnis (Ebitda) ebenfalls die
Erwartungen.
In den Blick rückte zudem ein Übernahmevorhaben: Der weltgrößte
Onlinehändler Amazon will den Saug- und
Waschroboter-Hersteller iRobot für insgesamt rund 1,7
Milliarden US-Dollar in bar inklusive Schulden schlucken. Damit wird
iRobot mit 61 Dollar je Aktie bewertet. Die iRobot-Aktien sprangen
daraufhin um 19 Prozent hoch, während die von Amazon um gut ein
Prozent nachgaben.
Teva profitierten mit mehr als fünfeinhalb Prozent
von einem positiven Analystenkommentar der Bank of America. Analyst
Jason Gerberry verwies zum einen auf die relative Bewertung der
Pharmaaktie und sieht nach der Ankündigung des Opioid-Vergleichs
durch den Konzern Kurstreiber. Teva mache deutliche Fortschritte,
was die Rechtsstreitigkeiten betreffe. Zusammen mit einem soliden
Zyklus neuer Produkte für 2023 und 2024 sollte dies ihm zufolge
ausreichen, dass Teva wieder zu operativem Ergebniswachstum
zurückkehrt.
Der Euro geriet nach den Arbeitsmarktdaten unter
Druck und wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,0178
Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,0233 (Donnerstag: 1,0181) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9772 (0,9822) Euro.
Am Rentenmarkt gaben die Kurse von US-Staatsanleihen deutlich nach.
Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel
zuletzt um 1,06 Prozent auf 119,45 Punkte. Die Rendite zehnjähriger
Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 2,84 Prozent./ck/he