Aktien New York: Kurse trotzen der nächsten kräftigen Zinserhöhung
NEW YORK (dpa-AFX) - Eine weitere kräftige Zinserhöhung in den USA
hat die US-Börsen am Mittwoch nicht aus dem Tritt gebracht. Der Dow
Jones Industrial lag zuletzt mit 0,36 Prozent im Plus
bei 31 875,61 Punkten. Etwa auf diesem Niveau hatte sich der
Leitindex auch vor der Ankündigung der Notenbank Fed gehalten, dass
die Leitzinsen um weitere 0,75 Prozentpunkte angehoben werden.
Er liegt damit jetzt in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent, wie
die Fed am Mittwoch in Washington bekannt gab. Analysten hatten
diesen Schritt überwiegend erwartet. Bereits im Juni hatte die
Notenbank das Zinsniveau um 0,75 Prozentpunkte erhöht. In diesem
Jahr hat die Fed den Leitzins bereits vier Mal angehoben.
Der marktbreite S&P 500 legte um 1,33 Prozent auf
3973,53 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100
stieg mit 2,64 Prozent auf 12 406,49 Punkte deutlich stärker, der
Index hatte aber am Vortag auch deutlich mehr an Boden verloren.
Zudem profitierte er von den Kursgewinnen großer Tech-Konzerne.
Bei den Einzelwerten gaben unverändert die Quartalsberichte und
Jahresprognosen der Unternehmen den Ton an. Mit Microsoft
, dem Chip-Konzern Texas Instruments
und der Google -Holding Alphabet
überzeugten gleich drei Tech-Schwergewichte die Anleger. Für die
Aktienkurse ging es um 4,5 bis 6,5 Prozent nach oben. In den
vergangenen Woche hatte es vermehrt Sorgen gegeben, dass die
konjunkturelle Abschwächung auch die Großen der Technologiewelt
schwer treffen könnte.
Noch deutlich größer war das Kursplus des Audio-Streaming-Anbieters
Spotify mit plus 11,4 Prozent. Analysten nannten die
Zahl der aktiven Nutzer, der Neukunden und auch die Umsätze solide
und besser als befürchtet.
Aktien von T-Mobile US gewannen gut vier Prozent.
Hier lobten Analysten die Prognose für die Zahl der Neukunden im
laufenden Jahr von 6 bis 6,3 Millionen neuen Nutzern. Damit stelle
das Unternehmen die Kontrahenten Verizon und AT&T
in den Schatten.
Bei Boeing kam am Markt zunächst gut an, dass der
Flugzeugbauer im zweiten Quartal wieder Barmittel erwirtschaftet
hatte. Die Papiere stiegen zunächst kräftig, rutschten dann aber ins
Minus, das zuletzt gut ein Prozent betrug.
Die Aktien von Kraft Heinz büßten mehr als sieben
Prozent ein. Beim Hersteller von Ketchup, Mayonnaise und Saucen
dämpften höhere Preise im zweiten Quartal die Nachfrage.
Die in den USA gehandelten Papiere des israelischen Pharmakonzerns
Teva schnellten um mehr als 20 Prozent nach oben. Das
Unternehmen hat sich im Zusammenhang mit der Opioid-Krise in den USA
zur Zahlung von mehr als vier Milliarden US-Dollar bereiterklärt, um
Klagen beizulegen. Die Opioid-Krise führte zu einer landesweiten
Klagewelle gegen Pharmaunternehmen, denen vorgeworfen wird, süchtig
machende Schmerzmittel aggressiv beworben und deren Suchtpotenzial
verschleiert zu haben./bek/he