ROUNDUP: US-Automarkt schwächelt - Absatzdämpfer für VW und BMW
HERNDON (dpa-AFX) - Chipmangel und Lieferkettenprobleme bremsen den
US-Automarkt weiter aus - auch für die deutschen Hersteller läuft es
schlecht. Volkswagen verkaufte im zweiten Quartal
laut eigener Mitteilung vom Freitag 78 281 Neuwagen und damit rund
ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Bei fast allen Modellen gab
es deutliche Abstriche. Auch der Absatz der bei US-Kunden lange Zeit
sehr beliebten Stadtgeländewagen Atlas und Tiguan brach erneut ein.
Auch die Halbjahresbilanz fiel mau aus: In den ersten sechs Monaten
gingen die Verkäufe von VW um rund 32 Prozent auf 143
279 Autos zurück.
Der deutsche Premium-Anbieter BMW musste ebenfalls
einen deutlichen Absatzdämpfer auf dem US-Markt verkraften. Mit 78
905 Autos der Stammmarke BMW wurde der Dax -Konzern
18,3 Prozent weniger Fahrzeuge los als im Vorjahreszeitraum, wie er
am Freitagabend mitteilte. Lieferprobleme hätten die Bestände der
Händler belastet, erklärte der Konzern. Vor allem Limousinen wurden
dabei in Mitleidenschaft gezogen. Bei den in den USA besonders
gefragten SUV konnte BMW hingegen etwas zulegen. Die zum Konzern
gehörende Kleinwagenmarke Mini sackte der Absatz im Jahresvergleich
im fast die Hälfte ab.
Der größte US-Autobauer General Motors (GM) verbuchte
im zweiten Quartal ein Verkaufsminus um 15 Prozent auf 582 401
Neuwagen. Der Konzern kämpft weiter mit Lieferkettenproblemen und
einem hartnäckigen Mangel an Computerchips. Rund 95 000 Fahrzeuge
konnten laut GM zuletzt nicht ausgeliefert werden, weil Bauteile
fehlten. Der Autohersteller arbeite eng mit Zulieferern zusammen, um
die Probleme so schnell wie möglich zu beheben. GM rechnet mit einem
Quartalsgewinn zwischen 1,6 Milliarden und 1,9 Milliarden Dollar -
das ist deutlich weniger als von Analysten im Schnitt erwartet.
Eine positive Ausnahme war Porsche - die VW-Sportwagentochter hat im
zweiten Quartal in den USA mehr Autos ausliefern können. In den
Monaten April bis Juni stiegen die Verkäufe im Jahresvergleich um
2,8 Prozent auf 19 487 Autos. Damit konnte sich die Renditeperle im
VW-Konzern gegen die schwache Gesamttendenz auf dem Markt behaupten.
Nach den ersten sechs Monaten steht aber auch bei Porsche ein Minus
von 10,5 Prozent auf 32 529 Autos zu Buche.
Mercedes-Benz und die VW-Premiumtochter Audi hatten
bis zuletzt noch keine Absatzzahlen vorgelegt./hbr/men