ANALYSE/Warburg: Bei Ausblicken wohl mehr positive als negative Überraschungen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Den Experten von Warburg Research zufolge
könnten die zu erwartenden Ausblicke von 13 im Dax ,
MDax oder SDax gelisteten Unternehmen
enttäuschen. Analyst Michael Heider zählte in einer am Mittwoch
vorliegenden Strategiestudie die Aareal Bank , den
Sportartikelhersteller Adidas , den Autozulieferer
Continental , die Deutsche Bank , den
Motorenhersteller Deutz , den Online-Broker
Flatexdegiro , die Beteiligungsgesellschaft Indus
Holding , den Lkw- und Zugzulieferer Knorr-Bremse
, den Verbindungstechnik-Spezialist Norma
, den Auto- und Industriezulieferer Stabilus
, die VW-Nutzfahrzeugholding Traton
, den Batteriekonzern Varta und den
Online-Händler Zalando zum Kandidatenkreis der
Unternehmen aus seinem Bewertungsportfolio, die möglicherweise im
zweiten Halbjahr ihre Jahresziele kürzen müssen.
Hinzu kommen Warburg zufolge mit dem Medizintechnik-Unternehmen Aap
Implantate , dem Hersteller von
Computer-Eingabegeräten Cherry , dem Autozulieferer
Grammer und dem Massivhaus-Anbieter Helma
Eigenheimbau noch vier weitere außerhalb der drei
genannten Indizes gelistete Unternehmen. Damit bleibt der Kreis mit
potenziellen Gewinnwarnungen laut Heider aber vergleichsweise klein.
Die Anzahl der Unternehmen, von denen Anleger positives erwarten
könnten, sei mit insgesamt 36 deutlich größer. Übertroffene
Erwartungen stellte der Experte zum Beispiel für die Deutsche Börse
als wahrscheinlich in Aussicht. Der Börsenbetreiber
sei sehr gut in das Jahr gestartet und die steigenden Zinsen
stützten die Geschäfte.
Das höchst unsichere Umfeld aus Ukraine-Krieg, Inflation, steigenden
Zinsen und Chinas sehr strikter Null-Covid-Politik mache Prognosen
zu einer noch herausfordernderen Aufgabe für Unternehmensleiter,
fuhr Heider fort. Während einige sich entschieden hätten, überhaupt
keine Ziele mehr zu formulieren, hätten die meisten ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass unvorhergesehene Risiken aus geopolitischen
Spannungen entstehen können, die Einfluss auf die Prognosen haben.
Viele Unternehmen haben sich Heider zufolge auch angesichts des
rauen wirtschaftlichen Umfeldes konservative Ziele gesetzt. Damit
ergebe sich für diese vorsichtig in die Zukunft blickenden Firmen
Spielraum für positive Überraschungen. Zu diesen Firmen zählten
unter anderem der Chemiekonzern BASF , der
Mischkonzern Baywa und der Spezialchemiekonzern
Evonik ./la/bek/he