ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax steigt und könnte Abwärtstrend beenden
FRANKFURT (dpa-AFX) - Erfreulich ist der Wochenauftakt am deutschen
Aktienmarkt ausgefallen. Der Leitindex Dax stieg am
Montag um 1,38 Prozent auf 14 175,40 Punkte. Börsianer verwiesen auf
eine extrem schlechte Stimmung unter den Investoren, die jedoch
oftmals Auslöser einer Gegenbewegung nach oben sei. Auch die
Aussicht auf ein Ende der US-Strafzölle auf Einfuhren aus China kam
bei den Anlegern gut an.
Nun könnte dem Dax auch der Ausbruch aus dem zum Jahresanfang
begonnenen Abwärtstrend nach oben gelingen. Laut der Landesbank
Helaba verläuft dieser bei 14 130 Zählern, diese Marke konnte der
Dax zum Schlusskurs überwinden. In den vergangenen Monaten war der
Index mehrfach an diesem Widerstand gescheitert. Für den MDax
der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,86 Prozent
auf 29 452,52 Punkte nach oben.
US-Präsident Joe Biden erwägt angesichts der hohen Inflation, die
von der Trump-Regierung gegen China verhängten Strafzölle
zurückzunehmen. "Wenn die Stimmung an der Börse so wie jetzt extrem
schlecht ist, reichen schon kleine positive Nachrichten, die Kurse
wieder nach oben zu treiben", schrieb Analyst Konstantin Oldenburger
vom Broker CMC Markets. Eine Rücknahme der Zölle könne sich positiv
auf die defekten Lieferketten und damit auch dämpfend auf die
Inflation auswirken.
Am Markt standen am Montag Übernahmepläne im Fokus. Der
Energietechnikkonzern Siemens Energy will sich seine
spanische Windkrafttochter Siemens Gamesa komplett
einverleiben. Marktteilnehmer überraschte der Schritt nicht mehr,
sie sehen ihn positiv. Siemens Energy stiegen im MDax zunächst
deutlich, drehten dann aber ins Minus. Siemens Gamesa stiegen
dagegen in Madrid um gut 6 Prozent. Nordex legten in
ihrem Fahrwasser um 3,5 Prozent zu.
Die Deutsche Euroshop erhielt ein Übernahmeangebot
des Finanzinvestors Oaktree und Unternehmerfamilie Otto. Den
Aktionären sollen insgesamt 22,50 Euro je Aktie geboten werden. Die
Aktien des Betreibers von Einkaufszentren, die in der Pandemie unter
die Räder gekommen waren, schnellten um gut 40 Prozent hoch auf
knapp 22 Euro.
Kaufempfehlungen beflügelten die Aktien der beiden Kredithäuser
Deutsche Bank und Commerzbank mit plus
7 beziehungsweise 6,6 Prozent. Die Investmentbank Keefe, Bruyette &
Woods stufte Deutsche Bank auf "Outperform" hoch. Die Societe
Generale stufte Commerzbank von "Hold" auf "Buy" hoch. Beide Aktien
profitierten auch von steigenden Kapitalmarktzinsen.
Der Einstieg von Daimler Truck bei Manz
ließ die Papiere des Maschinenbaukonzerns um mehr als
20 Prozent nach oben schnellen. Der Lkw-Hersteller wird mit der
Beteiligung von rund zehn Prozent nicht nur Kooperationspartner,
sondern auch Ankeraktionär.
Europaweit legten die Leitbörsen zu: Der EuroStoxx 50
stieg um 1,40 Prozent auf 3708,39 Punkte. Der Cac 40
in Paris gewann 1,17 Prozent. Der FTSE 100 in London
legte um 1,67 Prozent zu. Der New Yorker Dow Jones Industrial
gewann zum Handelsschluss in Europa gut zwei Prozent.
Der Euro legte zu und kostete am Abend kostete die
Gemeinschaftswährung 1,0677 US-Dollar. Die EZB hatte den
Referenzkurs zuvor auf 1,0659 Dollar festgesetzt. Der Euro
profitierte von Aussagen der EZB-Chefin Christine Lagarde, die
baldige Zinserhöhungen nahelegen.
Am deutschen Anleihemarkt sank die Umlaufrendite von 0,87 Prozent am
Freitag auf 0,85 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg
um 0,04 Prozent auf 135,86 Punkte. Der Bund-Future
fiel am Abend um 0,65 Prozent auf 152,95 Punkte./bek/ngu