dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 16.05.2022 - 15.15 Uhr
McDonald's gibt Russland-Geschäft auf - Milliardenbelastung
CHICAGO - Die US-Fast-Food-Kette McDonald's gibt
infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine ihr Geschäft in
Russland auf. Nach über 30 Jahren in dem Land will McDonald's die
Filialen an einen russischen Käufer verkaufen, wie der Konzern am
Montag in Chicago mitteilte. Das Unternehmen sei zum Schluss
gekommen, dass das Eigentum an den russischen Aktivitäten nicht mehr
haltbar und auch nicht mehr im Sinne der Unternehmenswerte sei.
Bereits am 8. März hatte das Unternehmen angekündigt, die
Restaurants im Land vorübergehend zu schließen. Die Markensymbole
soll der neue Besitzer der Restaurants nicht weiter nutzen können.
Für den Rückzug aus Russland wird McDonald's nach eigenen Angaben
Sonderkosten in Höhe von 1,2 bis 1,4 Milliarden US-Dollar verbuchen,
unter anderem für Abschreibungen und Fremdwährungsverluste.
ROUNDUP 2: Ryanair wagt keine Prognose für das laufende Jahr - Aktie
sackt ab
DUBLIN - Europas größte Billigfluggesellschaft Ryanair
bleibt für das laufende Jahr vorsichtig. Es gebe für
den Sommer zwar starke Buchungen, aber die Erholung könne bei
negativen Nachrichten auch schnell wieder zusammenbrechen, sagte der
Chef der Airline-Gruppe, Michael O'Leary, am Montag nach Vorlage der
Zahlen für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22. Man habe
dies bereits mit der Omikron-Variante des Coronavirus und mit der
russischen Invasion in die Ukraine erlebt. Eine Prognose für das
laufende Jahr traut sich das Unternehmen weiter nicht zu, hofft aber
auf schwarze Zahlen.
ROUNDUP: Renault stellt Aktivität in Russland ein - Moskwitsch kommt
wieder
BOULOGNE-BILLANCOURT/MOSKAU - Der französische Autobauer Renault
stellt seine Aktivitäten in Russland wegen des
Krieges in der Ukraine komplett ein und gibt alle
Unternehmensbeteiligungen ab. Wie der Konzern am Montag in
Boulogne-Billancourt mitteilte, verkauft Renault sämtliche Anteile
an Renault Russland an die Stadt Moskau und seinen Anteil am
Hersteller Avtovaz an das Zentralinstitut zur Förderung von
Automobil- und Motorenbau (Nami). Für die Avtovaz-Anteile gebe es
eine Rückkaufoption in den kommenden sechs Jahren.
Ryanair kritisiert Boeing scharf: Brauchen einen Neustart
DUBLIN - Europas größte Billigfluggesellschaft Ryanair
hat ihren Haupt-Lieferanten Boeing
scharf kritisiert. "Boeing braucht einen Neustart im Management",
sagte der Chef der Ryanair Group, Michael O'Leary, am Montag in
einem TV-Interview mit CNBC. Man sei sehr enttäuscht über die
vergangenen zwölf Monate mit späten Auslieferungen. Man habe zudem
von den Amerikanern nichts mehr zu der Langversion Boeing 737-Max-10
gehört, zu der Verhandlungen im September vergangenen Jahres
abgebrochen worden waren.
ROUNDUP: Vantage Towers schafft eigene Ziele
DÜSSELDORF - Die Funkturm-Gesellschaft Vantage Towers
hat das vergangene Geschäftsjahr im Rahmen ihrer Erwartungen
abgeschlossen und will nun noch mehr auf die Beine bringen. Der
Schwerpunkt soll dabei unter anderem auf der Gewinnung neuer
externer Mieter liegen. "Im laufenden Geschäftsjahr besteht unser
Fokus darin, weiter zu investieren und das Wachstum unseres
Geschäfts in einem nach wie vor herausfordernden operativen Umfeld
zu beschleunigen", sagte Konzernchef Vivek Badrinath laut Mitteilung
vom Montag. Am Erfolg sollen die Aktionäre in Form von einer
Dividende teilhaben. An der Börse verlor die Aktie im frühen Handel
1,9 Prozent.
DORTMUND - Der IT-Dienstleister Adesso bleibt wegen
einer möglichen Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds bei seiner
Jahresprognose. Auch wenn der unerwartet hohe operative Gewinn im
ersten Quartal eine gute Ausgangslage schaffe, halte der Vorstand an
der Jahresprognose fest, hieß es am Montag vom Unternehmen aus
Dortmund. Der Konzern hatte die Zahlen aus den ersten drei Monaten
bereits vorläufig mitgeteilt und bestätigte die Eckdaten nun.
Alstom-Deutschlandchef: Stellenabbau bis Jahresende regeln
HENNIGSDORF - Der geplante Stellenabbau beim Zugbauer Alstom
in Deutschland soll nach Unternehmensangaben bis zum
Jahresende geregelt werden. "Wir halten es für notwendig, dass wir
900 bis 1300 Arbeitsplätze anders gestalten", sagte Deutschlandchef
Müslüm Yakisan dem "Tagesspiegel" (Montag). Darüber werde mit den
Sozialpartnern verhandelt. "Wir brechen das aber nicht übers Knie,
weil es immer um Menschen geht. Bis zum Ende des Jahres möchten wir
eine Lösung haben, die auch sozialverträglich ist und fair."
Holcim verkauft Indien-Geschäft für mehr als sechs Milliarden
Franken
ZUG - Der schweizerische Baustoffkonzern Holcim
verkauft sein Indien-Geschäft. Für einen Barerlös von insgesamt 6,4
Milliarden Schweizer Franken gehen die Beteiligungen an Ambuja
Cement und ACC an die Adani-Gruppe, wie Holcim am Sonntag mitteilte.
Saudi Aramco dank Ölpreisrally mit Rekordgewinn
RIAD - Der saudische Ölkonzern Saudi Aramco hat zu
Jahresbeginn den größten Gewinn seit seinem Börsengang verzeichnet.
Unter dem Strich habe dieser im ersten Quartal um 82 Prozent zum
entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 39,5 Milliarden US-Dollar
zugelegt, teilte das Unternehmen am Wochenende mit. Wie andere
Branchenvertreter profitiert auch Aramco von den hohen Ölpreisen vor
dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs.
Prognose: Auto-Weltmarkt 2022 auf Zehn-Jahres-Tief - Preise steigen
DUISBURG/FRANKFURT - Potenzielle Autokäufer müssen sich weltweit auf
ein knappes Angebot und stark steigende Preise einrichten. Nach der
jüngsten Prognose des Duisburger "Center Automotive Research" werden
im laufenden Jahr global nur noch 67,6 Millionen Neuwagen verkauft.
Das wären rund 1 Million Autos weniger als im ersten Corona-Jahr
2020 und der niedrigste Wert seit 2011. Wichtigster Grund für die
Flaute sind erhebliche Produktionsprobleme in Folge fehlender
Zulieferteile.
Branchenkollege aus Abu Dhabi wird größter Vodafone-Aktionär
ABU DHABI - Der britische Telekomkonzern Vodafone bekommt einen
neuen Großaktionär. Die in den Vereinigten Arabischen Emiraten
beheimatete Emirates Telecommunications Group Company (e&) gab am
Wochenende den Erwerb von 9,8 Prozent für 4,4 Milliarden US-Dollar
bekannt. Damit ist der Käufer auf einen Schlag größter Aktionär der
Briten. Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge dürfte
der Kaufpreis bei etwa 130 britischen Pence gelegen haben, einem
Aufschlag von zehn Prozent auf den Schlusskurs von Freitag.
Musk: Twitter-Anwälte werfen mir Vertraulichkeitsbruch vor
AUSTIN - Tech-Milliardär Elon Musk hat sich mit seinen Tweets zur
geplanten Twitter-Übernahme Ärger mit Anwälten des
Online-Dienstes eingehandelt. Sie hätten ihm den Bruch einer
Vertraulichkeitsvereinbarung vorgeworfen, schrieb Musk in der Nacht
zum Sonntag. Er habe aus Sicht der Rechtsabteilung zu viel über die
Vorgehensweise von Twitter bei der Ermittlung automatisiert
twitternder Accounts verraten.
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