ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax nach Verlustserie etwas erholt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach vier teils deutlichen Verlusttagen hat
sich der Dax am Dienstag etwas erholt. Der Leitindex
ging 1,15 Prozent höher bei 13 534,74 Punkten aus dem Handel,
nachdem er seit dem Hoch am Donnerstag um insgesamt 6,5 Prozent
abgesackt war. Zeitweise hatte es rund um den US-Handelsstart aber
nach viel deutlicheren Gewinnen ausgesehen. Der MDax
legte am Dienstag um 0,76 Prozent auf 28 026,96 Punkte zu.
Die Chartexperten von Index-Radar sprachen angesichts der Erholung
von einem bekannten Effekt an einem Dienstag, der als statistisch
erfolgreichster Börsentag bekannt sei. "Nicht zuletzt deswegen, da
hier die überdurchschnittlich starken Verluste von Montagen wieder
aufgeholt werden", betonten die Experten. In den USA sei da gerne
vom "Turnaround-Tuesday" die Rede mit einer vorübergehenden
Besserung an überverkauften Märkten.
Wie die Charttechniker weiter betonten, helfe solch ein Effekt aber
nur vorübergehend, denn das Grundproblem werde damit nicht gelöst:
Der Dax bleibe weiter in seinem kurzfristigen Abwärtstrend. Der
starke Preisauftrieb und die Zinswende der Notenbanken gelten schon
länger als die bestimmenden Belastungsfaktoren. Laut dem
Chef-Anlagestratege Mark Haefele von der UBS muss mit
weiteren Kursschwankungen gerechnet werden.
Zum Dax-Spitzenreiter avancierte die 5,4 Prozent höhere Bayer
-Aktie nach starken Quartalszahlen. Zeitweise hemmte
ein konservativer Ausblick zwar die Anleger, am Nachmittag wurden
die Kursgewinne aber immer höher. Laut dem Analysten Keyur Parekh
von Goldman Sachs werden beim Ausblick die Chancen größer als die
Gefahren. Bayer selbst untermauerte dies später mit der Aussage, es
sehe gut aus, falls das derzeitige Umfeld so bleibe.
Die Aktien der Porsche SE verloren dagegen drei
Prozent und wurden so nach den Zahlen der
Volkswagen-Beteiligungsgesellschaft zum Schlusslicht. Der geplante
Börsengang der gleichnamigen VW-Sportwagentochter Porsche bleibt in
der Schwebe. Am Dienstag hieß es, es gebe noch keine endgültige
Entscheidung.
Im MDax stoppten die Siltronic -Aktien nach
Geschäftszahlen ihre Talfahrt mit einem Aufschlag von 3,2 Prozent.
Dies wurde im Verlauf aber übertrumpft von Evotec mit
einem Kurssprung um 13,6 Prozent. Die zuletzt auf ein Tief seit 2020
abgerutschten Papiere des Wirkstoffforschers legten kräftig zu wegen
einer erweiterten Partnerschaft mit dem US-Pharmakonzern Bristol
Myers Squibb.
Auf der anderen MDax-Seite ging es für Fraport um 3,9
Prozent nach unten. Der Frankfurter Flughafenbetreiber blieb trotz
der Erholung des Passagierverkehrs im ersten Quartal überraschend
tief in den roten Zahlen. Von Aurubis wurde ein
Gewinnsprung vermeldet, mit einem Minus von 7,4 Prozent sackte die
Aktie aber weiter ab. Die LBBW sprach dem Kupferkonzern in Erwartung
eines Gewinneinbruchs im kommenden Geschäftsjahr eine
Verkaufsempfehlung aus.
Im SDax brachen die Papiere der Shop Apotheke
nach zuletzt gutem Lauf um ein Fünftel ein. Als Grund
galt hier ein Bericht, wonach es offensichtlich weitere
Verzögerungen gibt bei der Einführung des elektronischen Rezeptes in
Deutschland.
Auf schloss der EuroStoxx 50 0,8 Prozent im Plus auf
3554,80 Punkten. In Paris und London waren die Vorzeichen am Ende
auch positiv, aber mit moderateren Gewinnen. Der New Yorker Dow
Jones Industrial war dagegen nach solidem Start schon
wieder in die Verlustzone gerutscht. Zum Handelsschluss in Europa
verlor er gut ein halbes Prozent.
Der Euro hielt sich über 1,05 US-Dollar, zuletzt
wurden 1,0531 Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,0554 (Montag: 1,0559) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9475 Euro.
Am Anleihemarkt gab es Kursgewinne, der Rentenindex Rex
stieg um 0,21 Prozent auf 135,33 Punkte. Im Gegenzug
fiel die Umlaufrendite von 0,98 Prozent am Vortag auf 0,91 Prozent.
Der Bund-Future gewann zuletzt 0,76 Prozent auf
153,03 Punkte./tih/jha/