Aktien Frankfurt: Dax schafft es wieder in grünes Terrain
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach Verlusten im frühen Handel haben sich die
Kurse am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch stabilisiert. Der
Leitindex Dax lag am frühen Nachmittag mit 0,34
Prozent im Plus bei 13 804 Punkten. Der Börsenhandel war von teils
starken Kursschwankungen geprägt, die Verunsicherung ist nach wie
vor groß. Sorgen bereitet den Investoren vor allem, dass Russland ab
Mittwoch kein Gas mehr nach Polen und Bulgarien liefert. Hintergrund
ist ein Streit über die Zahlungsmodalitäten.
Im Falle von Polen betreffe das die Lieferungen über die
Jamal-Pipeline, erläuterte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der
Commerzbank. Diese habe in den vergangenen Monaten bei der
Gasversorgung Europas allerdings keine nennenswerte Rolle mehr
gespielt. Außerdem verfüge Polen über ein Flüssiggas-Terminal und
bekomme ab Herbst eine Pipeline-Anbindung nach Norwegen. Auch sollen
die polnischen Gasspeicher zu 80 Prozent gefüllt sein.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel lag mit 0,37
Prozent im Plus bei 29 836 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 legte ebenfalls leicht zu.
Die Reaktion auf die Quartalsberichte der Dax-Konzerne Deutsche Bank
, Mercedes-Benz , Puma ,
Qiagen und Symrise waren überwiegend
positiv. Mit Kursgewinnen von zwei bis mehr als fünf Prozent lagen
Symrise, Qiagen und Mercedes-Benz auf den vordersten Plätzen im Dax.
Puma-Aktien gaben hingegen leicht nach.
Am Dax-Ende fanden sich die Papiere der Deutschen Bank mit einem
Verlust von mehr als vier Prozent. Bei dem Geldhaus monierten
Analysten vor allem überraschend hohe Kosten im ersten Quartal,
nicht zuletzt für Vergütungen.
In der zweiten Reihe verloren die Aktien der Software AG
2,8 Prozent. Analyst Gregory Ramirez von Bryan
Garnier erwartet, dass das Unternehmen das Ziel für die Margen 2022
senken muss. Bechtle stiegen um 2,7 Prozent nach einem überzeugenden
Quartalsbericht des IT-Dienstleisters. Commerzbank-Aktien
gewannen 2,3 Prozent, Händler bezeichneten die
Quartalszahlen als "brilliant". Ein hoher Verlust des
Energiekonzerns Uniper brockte der Aktie ein Minus von 2,6 Prozent
ein.
Im SDax der kleineren Titel büßten die Aktien der
Deutsche-Bank-Tochter DWS knapp drei Prozent ein nach
den Quartalszahlen des Vermögensverwalters. Papiere der Adler Group
brachen um weitere mehr als zehn Prozent ein auf ein
Rekordtief. Händlern zufolge konnten die kürzlich veröffentlichten
Ergebnisse einer Sonderprüfung der Vorwürfe des Leerverkäufers
Viceroy durch die Wirtschaftsprüfer KPMG die Bedenken am Markt nicht
ausräumen, wenngleich sich die Adler Group von den Vorwürfen
entlastet sieht.
Am deutschen Rentenmarkt legten die Kurse weiter zu. Der Rentenindex
Rex stieg um 0,13 Prozent auf 136,85 Punkte, während
die gegenläufige Umlaufrendite von 0,74 Prozent am Vortag auf 0,69
Prozent fiel. Der Bund-Future gab um 0,14 Prozent auf 155,28 Punkte
nach.
Der Euro setzte die Verluststrecke fort. Erstmals
seit fünf Jahren fiel die Gemeinschaftswährung unter 1,06 US-Dollar.
Zuletzt notierte sie mit 1,0585 Dollar. Die Europäische Zentralbank
hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0674 Dollar
festgesetzt./bek/jha/