ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Gewinne - Anleger fassen neuen Mut
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an den US-Börsen haben am Dienstag
nach den jüngsten Rückschlägen neuen Mut gefasst. Auf einen
uneinheitlichen Handelsstart an der Wall Street und der
Technologiebörse Nasdaq folgten schließlich deutliche Gewinne. Am
Markt sprachen Börsianer von einem zunehmenden Vertrauen der Anleger
in das Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten.
Der Leitindex Dow baute seine frühen Gewinne aus und
schloss mit plus 1,06 Prozent auf 35 462,78 Punkte knapp unter
seinem Tageshoch. Der S&P 500 gewann nach einem
anfangs kaum veränderten Verlauf 0,84 Prozent auf 4521,54 Punkte.
Der Nasdaq 100 , der etwas schwächer gestartet war,
legte sogar um 1,21 Prozent auf 14747,03 Punkte zu.
Allerdings bleibt die Stimmung vor allem in der Tech-Branche weiter
angeschlagen, auch wenn sich der Auswahlindex von seinem vor rund
zwei Wochen erreichten Sechsmonatstief und einem Verlust von 16
Prozent seit Jahresbeginn bis zum 24. Januar wieder stabilisiert
hat. Das liegt insbesondere an der im März wohl anstehenden
Zinswende. Die Erwartungen der Marktteilnehmer sind wegen der hohen
Inflation, was das Tempo des weiteren Straffungskurses der
US-Notenbank betrifft, kräftig gestiegen. Zudem hatten
Anlegerlieblinge wie der Facebook-Konzern Meta und
Paypal für herbe Ernüchterung gesorgt.
Bevor am Donnerstag die Inflationsdaten im Januar veröffentlicht
werden und die Aufmerksamkeit wieder auf die Geldpolitik lenken
dürften, stand eine Reihe von Geschäftsberichten im Fokus.
So überzeugte Amgen mit seinen am Montag nach
Handelsschluss veröffentlichten Quartalsergebnissen. Am Dienstag gab
der im vergangenen Jahr in den Dow aufgenommene Biotech-Konzern
zudem seine langfristigen Ziele bekannt, seine Prognosen für 2022
sowie Pläne über milliardenschwere Aktienrückkäufe. Die Aktie setzte
sich mit einem Plus von 7,8 Prozent an die Spitze des
Wall-Street-Index und eroberte zudem den höchsten Stand seit Sommer
2021 zurück.
Die Anteile von Dupont zogen im S&P 100
um 6,3 Prozent an. Der Spezialchemiekonzern
profitierte von einer weiter starken Nachfrage in wichtigen
Endmärkten wie Elektronik und Wasser und konnte zudem die
gestiegenen Rohstoffkosten über Preiserhöhungen an die Kunden
weitergeben. Für 2022 stellte Finanzchefin Lori Koch weitere
Verbesserungen in Aussicht.
Um 2,8 Prozent abwärts ging es dagegen für Papiere von Pfizer
. Der Pharmakonzern kehrte dank des Corona-Impfstoffs
zwar wieder zurück an die Weltspitze, der Ausblick fiel aber zu
unambitioniert aus.
General Motors büßten 2,5 Prozent ein. Nach Anfang
des Monats veröffentlichten Quartalszahlen und einem Ausblick auf
2022 senkte die US-Bank Morgan Stanley nun ihren Daumen über der
Aktie des Autobauers. Die "Overweight"-Einstufung wurde gestrichen.
Das neue Anlageurteil lautet "Equal-weight". Damit erwarten die
Analysten in den kommenden zwölf bis 18 Monaten nurmehr eine
durchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu den
anderen von der Bank beobachteten Autowerten.
Für die Papiere von Peloton ging es nach einem Plus
von rund 21 Prozent am Vortag um weitere gut 25 Prozent hoch.
Nachdem am Montag Übernahmespekulationen die Aktien des kriselnden
Fitnessgeräte-Spezialisten hochgetrieben hatten, gab Peloton nun
einen Chefwechsel bekannt und will rund ein Fünftel der
Arbeitsplätze streichen. Zudem wurde der Bau einer Fabrik in den USA
gestoppt.
Der Euro hielt sich über der Marke von 1,14 US-Dollar
und kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,1419 Dollar. Die
Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor in Frankfurt
auf 1,1408 (Montag: 1,1447) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,8766 (0,8736) Euro.
Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries
(T-Note-Future) um 0,30 Prozent auf 126,53 Punkte. Die Rendite für
zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 1,96 Prozent und
bewegt sich mittlerweile wieder auf dem Niveau von Juli 2019./ck/he