dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 28.01.2022 - 15.15 Uhr
ROUNDUP 2: Henkel führt Konsumentengeschäfte zusammen - trüber
Wachstumsausblick
DÜSSELDORF - Der Konsumgüter- und Klebstoffkonzern Henkel
baut seine Konsumentengeschäfte um. Die Haar- und
Körperpflegesparte gilt trotz bekannter Marken wie Fa, Schauma oder
Schwarzkopf seit Jahren als Sorgenkind. Jetzt zieht der Konzern die
Konsequenzen und legt die Sparte mit dem wesentlich erfolgreicheren
Wasch- und Reinigungsmittelgeschäft mit Topmarken wie Persil oder
Pril zusammen. Durch die Größenvorteile hofft Henkel auf höhere
Einsparungen sowie mehr Schnelligkeit und Flexibilität. Details dazu
sowie über mögliche Auswirkungen auf die Mitarbeiter blieb das
Management um Carsten Knobel am Freitag bei der Veröffentlichung der
Pläne zunächst schuldig.
ROUNDUP 3: Apple mit Rekord-Weihnachtsquartal trotz Chip-Knappheit
CUPERTINO - Apple hat im vergangenen
Weihnachtsgeschäft trotz der globalen Chip-Knappheit erneut
Rekordzahlen eingefahren. Der Quartalsgewinn erreichte 34,6
Milliarden Dollar (31 Mrd Euro). Das war gut ein Fünftel mehr als
ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um rund elf Prozent auf 123,9
Milliarden Dollar (111,2 Mrd Euro), ebenfalls ein Bestwert. Dabei
hätte der Konzern ohne die Chip-Engpässe noch mehr verkaufen können:
Apple schätzt, dass sie den Umsatz um mehr als sechs Milliarden
Dollar drückten.
ROUNDUP: Geschäfte von LVMH laufen besser als vor Corona - Aktie
legt zu
PARIS - Mit besseren Geschäften als noch vor der Corona-Pandemie und
einem Rekordumsatz hat der französische Luxusgüterkonzern LVMH
die Erwartungen von Analysten deutlich übertroffen.
Der Jahreserlös stieg gegenüber dem Vorjahr um knapp 44 Prozent auf
64 Milliarden Euro, wie das für seine Marken wie Louis Vuitton,
Hublot oder Givenchy bekannte Unternehmen am Donnerstagabend nach
Börsenschluss in Paris mitteilte. Am Finanzmarkt wurden die Zahlen
mit Freude aufgenommen. Der Aktienkurs des wertvollsten
börsennotierten Unternehmens der Eurozone legte am Freitag im frühen
Handel deutlich zu.
ROUNDUP: Unicredit gibt nach Milliardengewinn Geld an Aktionäre
zurück
MAILAND - Nach einem Milliardenverlust im ersten Corona-Jahr hat die
italienische Großbank Unicredit 2021 wieder schwarze
Zahlen geschrieben. Obwohl ein teurer Stellenabbau im vierten
Quartal einen Verlust brachte, reichte es für einen Jahresgewinn von
gut 1,5 Milliarden Euro, wie der Mutterkonzern der deutschen
Hypovereinsbank am Freitag in Mailand mitteilte. Im Vorjahr hatte
die Unicredit noch einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro verbucht.
Jetzt will die Bank 3,75 Milliarden Euro an die Anteilseigner
zurückgeben - mit einer Dividende und dem Rückkauf eigener Aktien.
Dem Kurs half dies aber am Freitag wenig.
ROUNDUP: Symrise-Konkurrent Givaudan wächst stark - Margen aber
unter Druck
VERNIER - Die Erholung der Luxusparfümerie sowie eine starke
Nachfrage nach Erfrischungstränken und herzhaften Snacks haben
Givaudan im vergangenen Jahr Rückenwind verliehen.
Wie auch Konkurrent Symrise profitierte der Schweizer
Hersteller von Duftstoffen und Lebensmittelzusätzen im vergangenen
Jahr von den Lockerungen der Corona-Auflagen in vielen Ländern und
dem anziehenden Reiseverkehr. Allerdings bekommt das Unternehmen den
Druck durch höhere Rohstoffkosten zu spüren.
'HB': Lanxess und Advent greifen nach Kunststoffgeschäft von DSM
FRANKFURT - Beim Chemiekonzern Lanxess könnte es laut
einem Pressebericht im Zuge einer möglichen Übernahme größere
Veränderungen geben. Der MDax-Konzern arbeite zusammen
mit dem Finanzinvestor Advent an einem Gebot für das
milliardenschwere Kunststoffgeschäft des niederländischen
Wettbewerbers DSM , berichtet das "Handelsblatt" (HB)
am Freitag unter Berufung auf Finanz- und Unternehmenskreisen. Die
Lanxess-Aktien fielen auf die Nachricht hin zurück und gaben zuletzt
noch rund dreieinhalb Prozent nach. Ein Unternehmenssprecher wollte
den "HB"-Bericht nicht kommentieren.
Toyota behält die Nase vorn - bleibt größter Autoverkäufer vor VW
TOKIO - Der japanische Toyota-Konzern hat beim
globalen Absatz seinen Spitzenplatz verteidigt und damit seinen
Rivalen Volkswagen auf Abstand gehalten. Trotz der
weltweiten Lieferengpässe bei Halbleitern und anderer Folgen der
Corona-Pandemie hielt Toyota seine Produktion 2021 auf hohem Niveau.
Wie der japanische Branchenprimus am Freitag bekanntgab, setzte die
Gruppe, zu der auch der Kleinwagenspezialist Daihatsu und der
Nutzfahrzeughersteller Hino Motors gehören, im vergangenen Jahr
global 10,495 Millionen Fahrzeuge ab. Das ist ein Plus von 10,1
Prozent zum Vorjahr, als sich der japanische Toyota-Konzern die
Krone von VW zurückgeholt hatte - zuvor war VW fünf Jahre lang
Spitzenreiter.
H&M will Umsatz bis 2030 verdoppeln - Guter Start ins laufende
Geschäftsjahr
STOCKHOLM - Die Textilkette Hennes & Mauritz (H&M)
hat sich mit Blick auf das erwartete Abebben der Corona-Pandemie
ehrgeizige Ziele für die kommenden Jahre gesetzt. Getragen werden
soll das Wachstum durch den Ausbau des Onlinegeschäfts sowie den
Eintritt in neue Märkte, wie der Inditex-Konkurrent
am Freitag in Stockholm mitteilte. Zudem soll die CO2-Bilanz
verbessert werden. Um die Ziele zu erreichen, erhöht H&M seine
Investitionen. Bis spätestens 2030 will H&M seinen Umsatz im
Vergleich zu 2021 verdoppeln. Die operative Marge soll 10 Prozent
übersteigen, die Marke soll dabei "nicht später" als 2024 erreicht
werden.
Chiphersteller SK Hynix rechnet mit steigender Nachfrage -
Rekordumsatz
SEOUL - Der südkoreanische Chiphersteller SK Hynix
rechnet 2022 mit einer weiter steigenden Nachfrage nach seinen
Arbeitsspeichern. Wie Konkurrent Samsung geht SK
Hynix zudem davon aus, dass sich die Lieferengpässe der Branche im
zweiten Halbjahr entspannen, wie das Management am Freitag in Seoul
mitteilte. In den vergangenen Monaten litten
Arbeitsspeicher-Hersteller wie SK Hynix darunter, dass ihre Kunden
wegen Lieferengpässen bei anderen Halbleiterprodukten weniger
produzierten. Preise für Arbeitsspeicher waren allerdings weniger
stark gesunken, als von der Branche erwartet. SK Hynix ist nach
Samsung der zweitgrößte Hersteller von Arbeitsspeichern weltweit.
Ölpreis-Rally verhilft Chevron zu hohem Gewinn
SAN RAMON - Dank höherer Ölpreise verdient Chevron
wieder glänzend. Im vergangenen Quartal machte der zweitgrößte
US-Ölkonzern unterm Strich einen Gewinn von 5,1 Milliarden Dollar
(4,6 Mrd Euro), wie er am Freitag in San Ramon mitteilte. Vor einem
Jahr war Chevron aufgrund starker Belastungen durch die
Corona-Pandemie mit 665 Millionen Dollar in die roten Zahlen
geraten. Der Umsatz legte nun um gut 90 Prozent auf 48,1 Milliarden
Dollar zu. Trotz der starken Zuwächse fiel die Aktie vorbörslich
zunächst. Analysten hatten mit einem noch besseren Ergebnis
gerechnet. Im Gesamtjahr 2021 machte Chevron mit 15,7 Milliarden
Dollar den höchsten Gewinn seit 2014.
Baumaschinenhersteller Caterpillar erholt sich 2021 vom Corona-Knick
DEERFIELD - Nach dem Gewinneinbruch im ersten Jahr der Pandemie ist
2021 für den US-Baumaschinenhersteller Caterpillar
wieder stark verlaufen. Der Umsatz erholte sich deutlich und stieg
gegenüber dem Vorjahr um mehr als ein Fünftel auf 51 Milliarden
Dollar, wie der Konzern am Freitag in Deerfield im US-Bundesstaat
Illinois mitteilte. Dies war deutlich mehr als von Analysten
erwartet. Unter dem Strich erwirtschafteten die Amerikaner mit rund
6,5 Milliarden Dollar (etwa 5,8 Mrd Euro) mehr als das Doppelte des
Vorjahresgewinns - und sogar rund 400 Millionen Dollar mehr als vor
Ausbruch der Pandemie. Die Aktien gerieten vorbörslich dennoch unter
Druck.
STOCKHOLM - Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo
hat im abgelaufenen Jahr trotz des allgemeinen
Chipmangels Umsatz und Gewinn gesteigert. Im vierten Quartal zehrten
jedoch gestiegene Materialkosten und Probleme in der Lieferkette am
Gewinn, wie der Hersteller von Lastwagen und Bussen am Freitag in
Stockholm mitteilte. Die weltweite Versorgung mit Halbleitern und
anderen Teilen bleibe labil, erklärte Konzernchef Martin Lundstedt.
Es werde weitere Unterbrechungen und Produktionsstopps bei Lkws und
in anderen Teilen des Konzerns geben. Volvo konkurriert unter
anderem mit Daimler Truck und der VW-Tochter
Traton .
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