Aktien Frankfurt Ausblick: Zinsängste machen Dax zu schaffen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die nach der US-Notenbanksitzung vom Vorabend
aufgekommenen Zinsängste dürften dem deutschen Aktienmarkt am
Donnerstag einen gehörigen Dämpfer verpassen. Ansonsten richtet sich
das Augenmerk der Anleger auf die Fahrt aufnehmende
Quartalsberichtssaison der Unternehmen. Unter anderem haben die
Dax-Unternehmen Deutsche Bank und Sartorius über ihre jüngste
Geschäftsentwicklung berichtet.
Eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax als
Indikator für den Dax einen Rückgang um gut zwei
Prozent auf 15 144 Punkte. Am Mittwoch hatte sich der Leitindex noch
um 2,2 Prozent erholt. Für den EuroStoxx 50 wird am
Donnerstag zur Eröffnung ein Minus um rund 2,3 Prozent erwartet.
Angesichts der hohen Inflationsrate und der guten Lage am
Arbeitsmarkt signalisierte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed)
eine baldige Zinserhöhung. Damit machte sie den Weg frei für die
erste Anhebung des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie.
Zunächst bleibt der Zins in der extrem niedrigen Spanne von 0 bis
0,25 Prozent. Die Experten der Credit Suisse gehen
davon aus, dass die Fed in jedem kommenden Quartal bis ins Jahr 2023
hinein einen weiteren Zinsschritt nach oben machen wird.
Die Deutsche Bank erzielte 2021 einen
Milliardengewinn und fuhr das beste Ergebnis seit zehn Jahren ein.
Nach Steuern standen 2,5 Milliarden Euro in der Bilanz - mehr als
vier Mal so viel wie im ersten Jahr der Pandemie und mehr als
Analysten im Schnitt erwartet hatten. Im vorbörslichen Handel auf
der Plattform Tradegate gewannen die Deutsche-Bank-Aktien zuletzt
1,4 Prozent.
Sartorius schnitt auch im zweiten Jahr der Pandemie
stark ab. Der Pharma- und Laborausrüster profitierte nicht nur von
der Nachfrage von Impfstoff- und Testherstellern, sondern auch das
Basisgeschäft abseits Corona florierte. Mittelfristig will der
Konzern nun noch profitabler werden als bisher veranschlagt. Die
Aktien stiegen auf Tradegate um 1,5 Prozent.
Die Software AG will nach einem Ergebnisrückgang im
vergangenen Jahr operativ wieder zulegen. Die Papiere der
Darmstädter sanken auf Tradegate um 0,8 Prozent.
Europas größter Softwarehersteller SAP will sein
Geschäft im Finanzbereich mit einer Übernahme in den USA ausbauen.
Mit dem Erwerb der Kontrollmehrheit an dem Fintech Taulia soll den
SAP-Kunden ein besserer Zugang zu Liquidität ermöglicht werden.
Taulia bietet Lösungen, mit denen Lieferanten sehr schnell bezahlt
werden. Der geplante Zukauf soll laut Konzernvorstand Christian
Klein weniger als eine Milliarde Euro kosten. SAP bestätigte zudem
die vor kurzem veröffentlichten Ergebnisse für das vergangene Jahr
sowie die Ziele für 2022 und 2025. Die SAP-Anteilsscheine fielen auf
Tradegate um 1,4 Prozent./edh/mis