Salzgitter AG schließt Partnerschaft mit dänischem Ørsted-Konzern
SALZGITTER/FREDERICIA (dpa-AFX) - Der zweitgrößte deutsche
Stahlhersteller Salzgitter und der dänische Energiekonzern Orsted
wollen bei Wasserstoff, Ökostrom und dem Bau von
Windrädern eng kooperieren. Wie beide Unternehmen am Dienstag
bekanntgaben, vereinbarten sie dazu eine Partnerschaft. Diese
umfasst demnach etwa die Lieferung CO2-arm produzierten Stahls für
Bauteile von Offshore-Anlagen bei Ørsted - die Firma ist einer der
weltweit führenden Betreiber von Windparks auf hoher See. Umgekehrt
sollen die Dänen Elektrizität aus erneuerbaren Energien
bereitstellen.
Die Salzgitter AG will in den kommenden Jahren die
klimaschädliche Roheisen-Erzeugung mit klassischer Kokskohle
schrittweise auf ein Verfahren umstellen, in dem Wasserstoff zum
Einsatz kommt. Dabei bildet sich statt CO2 größtenteils nur
Wasserdampf. Voraussetzung sind ausreichende Mengen elementaren
Wasserstoffs, der selbst erst energieintensiv aus seinen
Verbindungen wie Wasser herausgespalten werden muss. Dies wiederum
sollte im Interesse einer guten Ökobilanz mit Strom aus
regenerativen Quellen wie Wind oder Sonne geschehen.
Die "Nutzung von nachhaltig produziertem Wasserstoff" ist ebenfalls
Teil des Abkommens. Dieser kann Energie in großen Tanks chemisch
zwischenspeichern - der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft gilt
daher auch als eine Möglichkeit, Ökostrom-Schwankungen im Netz
während des Auslaufens fossiler Träger wie Kohle, Erdgas oder Uran
abzumildern.
"Außerdem ist vorgesehen, Schrott aus ausgemusterten Windrädern in
den Stahlproduktionsprozess zurückzuführen", teilten die Partner
mit. Bis zu einer Umbenennung 2017 war Ørsted als Dong Energy
bekannt./jap/DP/mis