ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Erholung bleibt im Ansatz stecken
NEW YORK (dpa-AFX) - Auch nach drei schwachen Börsentagen des
US-Leitindex Dow in Folge hat sich dieser am Mittwoch
nicht zu einer Erholung aufraffen können. Nach vorübergehenden, aber
übersichtlichen Kursgewinnen verlor der Dow Jones Industrial weitere
0,96 Prozent auf 35 028,65 Punkte. Er kam im Späthandel zunehmend
unter Druck und rutschte auf den niedrigsten Stand seit fast einem
Monat.
In den vergangenen Tagen hatten die hohe Inflation und die damit
einher gehende Erwartung einer deutlich restriktiveren Geldpolitik
der US-Notenbank Fed die Börsen belastet. Die Renditen am
US-Anleihenmarkt gaben am Mittwoch zwar leicht nach, das sorgte an
den Aktienmärkten aber nicht für Entlastung.
Der marktbreite S&P 500 schloss mit 0,97 Prozent im
Minus bei 4532,76 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100
, der jüngst stärker unter Druck geraten war, verlor
1,07 Prozent auf 15 047,84 Zähler und fiel sogar auf den tiefsten
Stand seit drei Monaten.
Börsianern zufolge nehmen die Spekulationen zu, dass die
US-Notenbank die Leitzinsen im März um mehr als die bislang
erwarteten 0,25 Prozentpunkte anheben könnte. Sie würde mit einer
höheren Zinsanhebung die anhaltend hohe Inflation in den Vereinigten
Staaten bekämpfen.
Der Konsumgüterriese Procter & Gamble erhöhte nach
einem starken Quartal das Umsatzziel für das noch bis Ende Juni
laufende Geschäftsjahr. Im zweiten Geschäftsquartal kletterte der
Umsatz um sechs Prozent. Schub brachte vor allem das Geschäft mit
Haushalts- und Gesundheitsprodukten. Die Procter-Aktien stiegen an
der Spitze des Dow um 3,4 Prozent.
Der Großversicherer UnitedHealth übertraf im zweiten
Corona-Jahr sein mehrfach angehobenes Gewinnziel. Mit 17,3
Milliarden US-Dollar lag der auf die Aktionäre entfallende
Überschuss 2021 zwölf Prozent höher als im Vorjahr. Die
UnitedHealth-Papiere legten um 0,3 Prozent zu.
Die Investmentbank Morgan Stanley schnitt im vierten
Quartal 2021 im Aktienhandel überraschend gut ab. Um 13 Prozent
legte hier der Umsatz zu, Analysten hatten kaum eine Veränderung
erwartet im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. Die Aktie
gewann 1,8 Prozent.
Die Bank of America beendete das Jahr 2021 anders als
andere US-Geldhäuser ebenfalls mit einem überraschend guten Quartal.
Dank gestiegener Erträge und der Auflösung von Rückstellungen für
Kreditausfälle verdiente das Institut deutlich mehr als ein Jahr
zuvor. Der Aktienkurs legte um 0,4 Prozent zu.
Die Aktien von Ford büßten fast acht Prozent ein.
Hier strichen Anleger wie schon tags zuvor Kursgewinne ein, nachdem
die Papiere seit Anfang Oktober um mehr als 70 Prozent zugelegt
hatten.
Der Euro erholte sich ein wenig von den Verlusten vom Vortag. Die
Gemeinschaftswährung notierte im späten US-Währungsgeschäft mit
1,1345 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs
zuvor auf 1,1345 (Dienstag: 1,1367) Dollar festgesetzt. Der Dollar
hatte damit 0,8815 (0,8797) Euro gekostet.
Am US-Rentenmarkt markierte die Rendite für zehnjährige Anleihen
zunächst ein weiteres Hoch seit mehr als zehn Jahren, gab
anschließend aber etwas nach. Zuletzt lag sie bei 1,85 Prozent. Der
Terminkontrakt auf zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg im
Gegenzug um 0,20 Prozent auf 127,62 Punkte./bek/nas