ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax tut sich bei 16 000 Punkten schwer
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei Tagen der Kurserholung hat sich der
Dax am Donnerstag kurz vor Toreschluss noch ins Plus
gemüht. Am Ende eines ruhigen Handelstages stand ein Gewinn von 0,13
Prozent auf 16 031,59 Punkte zu Buche. Damit bleibt das Rekordhoch
vom November bei 16 290 Zählern in Reichweite. Der MDax
der mittelgroßen Börsentitel gab hingegen um 0,26
Prozent auf 34 793,22 Punkte nach.
"Nach unten ist der Dax zwar durch zahlreiche Kaufwillige gut
unterstützt. Aber sobald wir in den Bereich der 16 000 (Punkte)
kommen, gibt es kaum noch Käufer, die den Markt weiter nach oben
treiben", konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC
Partners. Die Unsicherheit in puncto Inflation und Pandemie sei den
meisten zu groß, um auf diesem Niveau einzusteigen. Daher dürften
die letzten Meter zum Rekordhoch von 16 290 Punkten die wohl
schwersten werden, zumal neben der Nervosität aufgrund steigender
Zinsen und der Corona-Pandemie ein neuer Einflussfaktor hinzukommt:
Die Berichtssaison zum vierten Quartal 2021 beginnt am Freitag mit
den US-Großbanken.
Unter den Einzelwerten rückten Chipaktien in den Blick. Der
Chipriese TSMC aus Taiwan meldete im Schlussquartal 2021 einen
Umsatz- und Gewinnrekord. Zudem liegt auch das Umsatzziel für das
erste Quartal deutlich über der Marktschätzung. Infineon
stiegen im Dax um 2,2 Prozent und Aixtron
gewannen im MDax 2,8 Prozent.
Immer mehr Federn müssen im neuen Jahr die Aktien der einstigen
Corona-Profiteure lassen. Die Verluste von Delivery Hero
, Merck KGaA , Qiagen und
Sartorius reichten von 2,2 bis 5,8 Prozent.
Starke Absatzzahlen und bekräftigte Jahresziele des britischen
Online-Modehändlers Asos verhalfen Zalando zu einem
Plus von zweieinhalb Prozent. Die Anteile von Eon
stiegen um zwei Prozent. Der Konzern baut das Geschäft mit sauberer
Energie in der Industrie aus und will dafür mit einem Viertel bei
dem norwegischen Carbontech-Startup Horisont Energi einsteigen.
Stark bewegt zeigten sich die beiden SDax -Werte Adler
Group und SMA Solar, die die Spitze beziehungsweise
das Ende im Nebenwerte-Index einnahmen. Anleger der Adler Group
begrüßten den nächsten Schritt zur Entschuldung des
Immobilienkonzerns. Die Aktie zog um fast fünf Prozent an, denn die
Immobiliengruppe hat ein weiteres Wohnungsportfolio veräußert,
diesmal an den Finanzinvestor KKR.
Ein drastisch gesenktes Gewinnziel von SMA Solar
drückte den Kurs um gut acht Prozent auf den tiefsten Stand seit
August 2020. Negative Effekte aus laufenden Verhandlungen über einen
Dienstleistungsvertrag des Solarunternehmens waren der Grund. Es war
die zweite Gewinnwarnung binnen fünf Monaten.
Die Papiere des Düngeherstellers K+S stiegen im MDax
um vier Prozent und profitierten von einer Kaufempfehlung der
Privatbank Berenberg. Das Umfeld für die Agrarchemie bleibe auch in
diesem Jahr stark, hieß es.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat am
Donnerstag mit 4315,90 Punkten auf der Stelle. Der französische Cac
40 verlor ein halbes Prozent, während der britische
FTSE 100 leicht zulegte. In New York zeigte sich der
Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende
etwas fester.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,17 Prozent am
Vortag auf minus 0,18 Prozent. Der Rentenindex Rex
sank um 0,01 Prozent auf 143,45 Punkte.
Der Bund-Future stieg am Abend um 0,26 Prozent auf
170,66 Zähler. Der Euro baute die Gewinne aus und
wurde mit 1,1462 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank
hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1463 (Mittwoch: 1,1370 Dollar
festgesetzt./bek/he