ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Erholung hält an - US-Inflation im Rahmen
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben ihre
Erholung am Mittwoch fortgesetzt. Zwar stiegen in den USA die
Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,0 Prozent,
jedoch hatten Analysten diese Entwicklung erwartet. Bald höhere
US-Zinsen gelten inzwischen als eingepreist in den Kursen.
In diesem Umfeld stieg zur Wochenmitte der EuroStoxx 50
um 0,81 Prozent auf 4316,39 Punkte. An den großen
Länderbörsen ging es ebenfalls nach oben. Der Cac 40
in Paris gewann 0,75 Prozent auf 7237,19 Punkte. Der FTSE 100
in London legte um 0,81 Prozent auf 7551,72 Prozent
zu.
Deutliche Gewinne verzeichneten Rohstoff- und Ölwerte
. Marktbeobachter verwiesen auf jüngst kräftig
gestiegene Metallpreise. Für Rückenwind hätten die Äußerungen des
US-Notenbank-Vorsitzenden Jerome Powell gesorgt, schrieb die
Commerzbank. Powell hatte die gute Wirtschaftsentwicklung betont und
auch deshalb Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. "Die
Marktteilnehmer am Ölmarkt zogen daraus ihre eigenen Schlüsse und
deckten sich in Erwartung einer weiterhin robusten Ölnachfrage mit
Öl-Terminkontrakten ein", so die Commerzbank-Analysten.
In London gewannen die Papiere der Minenbetreiber BHP Group
und Rio Tinto 4,5 beziehungsweise 2,9
Prozent. Die Titel des Ölkonzerns BP gewannen wie in
Paris Totalenergies mehr als 3 Prozent.
Defensive Aktien aus dem Bereich Pharma wurden zur
Wochenmitte im freundlichen Gesamtmarkt eher gemieden. Die Aktien
von Roche verloren 2,5 Prozent. Marktbeobachter
begründeten die Abschläge mit einer Entscheidung der öffentlichen
US-Krankenversicherung, die Übernahme der immensen Kosten für das
Alzheimer-Medikament Aduhelm von Biogen stark zu begrenzen. Auch
andere Alzheimer-Präparate könnte dies treffen, wird nun vermutet,
etwa das in der Entwicklung befindliche Mittel Gantenerumab von
Roche.
Einen herben Kurseinbruch erlebten zudem die Philips
-Aktien mit minus 15,5 Prozent. Die
weltweiten Lieferkettenprobleme und die Folgen eines Produktrückrufs
belasteten den Medizintechnikkonzern auch im Schlussquartal 2021.
Der Umsatz dürfte deutlich niedriger ausfallen als zuvor
prognostiziert. Analyst David Adlington von JPMorgan sprach von
einer deutlichen Warnung für das vierte Quartal. Die enttäuschenden
Aussagen nagten am Vertrauen der Investoren./ajx/he