ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Erste Woche endet für Dow im Niemandsland
NEW YORK (dpa-AFX) - Im Spannungsfeld zwischen positiven
Konjunktursignalen und Sorgen vor schnelleren geldpolitischen
Straffungen hat sich der Dow Jones Industrial am
Freitag per saldo kaum vom Fleck bewegt. Die technologielastigen
Nasdaq-Börsen indes schlossen erneut schwach. Die US-Wirtschaft
schuf im Dezember zwar wesentlich weniger Arbeitsplätze als
erwartet, die weiter rückläufige Arbeitslosenquote erreichte aber
wieder das Vorkrisenniveau.
Der Wall-Street-Index Dow ging letztlich mit minus 0,01 Prozent auf
36 231,66 Punkte aus dem Handel. Trotz eines starken Jahresauftakts
sank der bekannteste Wall-Street-Index in der ersten Handelswoche
des Jahres damit um 0,3 Prozent.
Der S&P 500 verlor am Freitag 0,41 Prozent auf
4677,03 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100
ging es um 1,10 Prozent auf 15 592,19 Punkte abwärts.
Er verlor damit in der ersten Handelswoche kräftige 4,5 Prozent.
Anleger in Technologiewerten sorgen sich, dass steigende Zinsen den
Schwung in der Wachstumsbranche ausbremsen könnten.
Der offizielle Jobbericht war nach den sehr starken Daten des
privaten Dienstleisters ADP vom Mittwoch mit großem Interesse
erwartet worden. Er fiel zwar mit Blick auf den Stellenaufbau erneut
schwächer aus als prognostiziert, doch "vor dem Hintergrund der auf
3,9 Prozent gesunkenen Arbeitslosenquote und der kräftigen
Lohnsteigerungen dürfte sich die US-Notenbank in der beschlossenen,
schnelleren Gangart bei der Rückführung der Anleihekäufe aber
bestätigt sehen", kommentierte Ökonom Ralf Umlauf von der Helaba.
Unternehmensseitig zogen die Aktien von T-Mobile US
die Blicke auf sich, denn sie waren mit minus 5,0 Prozent
Schlusslicht im S&P 100. Die Tochter der Deutschen Telekom zog in
den USA im vierten Quartal zwar erneut viele Kunden an, sie rechnet
jedoch 2022 mit einer branchenweiten Abkühlung des zuletzt starken
Zulaufs an Neukunden.
Aufmerksamkeit zogen zudem die schwankungsanfälligen und bei
spekulativen Privatanlegern besonders beliebten Gamestop
-Papiere auf sich. Der Videospiele-Händler will einem
Bericht zufolge in das boomende Geschäft mit digitaler Kunst
einsteigen. Im "Wall Street Journal" hieß es, das Unternehmen wolle
einen Handelsplatz für Kunstwerke mit digitalen
Echtheitszertifikaten aufbauen, sogenannten "Non-Fungible Token"
(NFT). Die Aktien gewannen 7,3 Prozent.
Einer der noch deutlich stärker nachgefragten Favoriten unter den
Nebenwerten war der Anteilschein der Absci Corporation
. Er legte um 17,1 Prozent zu und profitierte von
einer Forschungskooperation des Biotech-Unternehmens mit dem großen
Pharmakonzern Merck & Co. . Merck stiegen zugleich um
1,9 Prozent.
Um knapp 17 Prozent ging es zudem für die Aktien des
Medienunternehmens Discovery angesichts einer
Kaufempfehlung der Bank of America nach oben.
Auch die Papiere der Kaffeehauskette Starbucks , des
Einzelhändlers Kohl's und des Bekleidungsunternehmens
Abercrombie Fitch wurden von Analystenkommentaren
bewegt. Kohl's sanken um 1,7 Prozent und Starbucks sowie Abercrombie
büßten jeweils etwas mehr als 3 Prozent ein. Für Starbucks gab die
kanadische Bank RBC ihre Kaufempfehlung auf und senkte das Papier
auf "Sector Perform", weil Chancen und Risiken mittlerweile
ausgewogen seien. Kohl's wird von der UBS nun zum Verkauf empfohlen
und Abercrombie wurde auf "Neutral" abgestuft.
Der Euro baute seine Gewinne im US-Handel aus und
stieg bis zum Handelsschluss an der Wall Street auf 1,1362
US-Dollar. Im frühen Handel in Frankfurt hatte sie noch knapp unter
1,13 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,1298 (Donnerstag: 1,1315) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,8851 (0,8838) Euro.
Am US-Rentenmarkt gab der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries
(T-Note-Future) um 0,20 Prozent auf 128,33 Punkte nach. Die Rendite
für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf rund 1,77
Prozent und damit auf den höchsten Stand seit zwei Jahren./ck/he