Aktien New York: Dow nach Arbeitsmarktdaten im Plus - Nasdaq schwächelt
NEW YORK (dpa-AFX) - Im Spannungsfeld zwischen positiven
Konjunktursignalen und Sorgen vor schnelleren geldpolitischen
Straffungen haben die US-Börsen am Freitag erneut verschiedene
Richtungen eingeschlagen. Dem Dow Jones Industrial
gelang nach einem zunächst kaum veränderten Verlauf der Sprung in
die Gewinnzone. Die technologielastige Nasdaq gab zuletzt wieder
deutlicher nach. Die US-Wirtschaft schuf im Dezember zwar wesentlich
weniger Arbeitsplätze als erwartet, die weiter rückläufige
Arbeitslosenquote erreichte aber wieder das Vorkrisenniveau.
Rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss legte der Wall-Street-Index
Dow um 0,23 Prozent auf 36 321,48 Punkte zu. Nach den beiden
vorangegangenen Tagen mit teils herben Verlusten zeigt sich der
bekannteste Wall-Street-Index in der ersten Handelswoche des Jahres
damit fast unverändert.
Der S&P 500 verlor am Freitag 0,17 Prozent auf
4687,97 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100
ging es um 0,81 Prozent auf 15 636,97 Punkte abwärts.
Er verlor per saldo in der ersten Handelswoche damit bislang 4,2
Prozent. Anleger in Technologiewerten sorgen sich, dass steigende
Zinsen den Schwung in der Wachstumsbranche ausbremsen könnten.
Der offizielle Jobbericht war nach den sehr starken Daten des
privaten Dienstleisters ADP vom Mittwoch mit großem Interesse
erwartet worden. Er fiel zwar mit Blick auf den Stellenaufbau erneut
schwächer aus als prognostiziert, doch "vor dem Hintergrund der auf
3,9 Prozent gesunkenen Arbeitslosenquote und der kräftigen
Lohnsteigerungen dürfte sich die US-Notenbank in der beschlossenen,
schnelleren Gangart bei der Rückführung der Anleihekäufe aber
bestätigt sehen", kommentierte Ökonom Ralf Umlauf von der Helaba.
Unternehmensseitig zogen die Aktien von T-Mobile US
die Blicke auf sich, denn sie waren mit minus 4,5 Prozent
Schlusslicht im S&P 100. Die Tochter der Deutschen Telekom zog in
den USA im vierten Quartal zwar erneut viele Kunden an, sie rechnet
jedoch 2022 mit einer branchenweiten Abkühlung des zuletzt starken
Zulaufs an Neukunden.
Aufmerksamkeit zogen zudem die schwankungsanfälligen und bei
spekulativen Privatanlegern besonders beliebten Gamestop
-Papiere auf sich. Der Videospiele-Händler will einem
Bericht zufolge in das boomende Geschäft mit digitaler Kunst
einsteigen. Im "Wall Street Journal" hieß es, das Unternehmen wolle
einen Handelsplatz für Kunstwerke mit digitalen
Echtheitszertifikaten aufbauen, sogenannten "Non-Fungible Token"
(NFT). Die Aktien gewannen 3,5 Prozent.
Einer der noch deutlich stärker nachgefragten Favoriten unter den
Nebenwerten war der Anteilschein der Absci Corporation
. Er legte um knapp 24 Prozent zu und profitierte von
einer Forschungskooperation des Biotech-Unternehmens mit dem großen
Pharmakonzern Merck & Co. . Merck stiegen zugleich um
1,6 Prozent.
Um 17 Prozent ging es für die Aktien des Medienunternehmens
Discovery angesichts einer Kaufempfehlung der Bank of
America nach oben.
Auch die Papiere der Kaffeehauskette Starbucks , des
Einzelhändlers Kohl's und des Bekleidungsunternehmens
Abercrombie Fitch wurden von Analystenkommentaren
bewegt. Starbucks fielen um 3,1 Prozent, Kohl's sanken um 1,1
Prozent und Abercrombie büßten 4,8 Prozent ein. Für Starbucks gab
die kanadische Bank RBC ihre Kaufempfehlung auf und senkte das
Papier auf "Sector Perform", weil Chancen und Risiken mittlerweile
ausgewogen seien. Kohl's wird von der UBS nun zum Verkauf empfohlen
und Abercrombie wurde auf "Neutral" abgestuft./ck/he