Aktien New York Ausblick: US-Börsen nach Jobdaten erneut im Minus
NEW YORK (dpa-AFX) - Im Spannungsfeld guter Konjunktursignale und
den Sorgen vor schnelleren geldpolitischen Straffungen wird am
Freitag in New York zunächst nicht mit einer Erholung gerechnet. Die
US-Wirtschaft hat im Dezember zwar wesentlich weniger Arbeitsplätze
geschaffen als erwartet, die weiter rückläufige Arbeitslosenquote
erreichte aber das Vorkrisenniveau.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial nach
dem Arbeitsmarktbericht nochmals knapp mit 0,15 Prozent im Minus auf
36 185 Punkte. Nach zuletzt zwei Tagen mit teils schweren Verlusten
lässt eine Erholung damit weiter auf sich warten. Dem Leitindex
droht ein schwacher Jahresauftakt, denn in der ersten Börsenwoche
des Jahres 2022 liegt er bislang moderat im Minus.
Für den technologielastigen Nasdaq 100 fällt das
Fazit der ersten Handelstage in diesem Jahr noch deutlich trüber
aus: Aus Sorge davor, dass steigende Zinsen den Schwung in dieser
Wachstumsbranche bremsen, hat der Auswahlindex in dieser Woche 3,4
Prozent verloren. Am Freitag wurde er vorbörslich nochmals ein
halbes Prozent tiefer gesehen.
Der offizielle Arbeitsmarktbericht wurde nach zuletzt starken Daten
des privaten Dienstleisters ADP mit Spannung erwartet. "Vor dem
Hintergrund der gesunkenen Arbeitslosenquote und der kräftigen
Lohnsteigerungen dürfte sich die Fed in der beschlossenen,
schnelleren Gangart bei der Rückführung der Anleihekäufe aber
bestätigt sehen", sagte der Ökonom Ralf Umlauf von der Helaba in
einem ersten Kommentar.
Auf Unternehmensseite standen vorbörslich die Aktien von T-Mobile US
im Blickfeld, der Kurs sank hier um 2,9 Prozent. Die
Telekom-Tochter hat im vierten Quartal in den USA wieder viele
Kunden geködert. Die Anleger reagierten allerdings enttäuscht
darauf, dass T-Mobile US 2022 mit einer branchenweiten Abkühlung des
zuletzt starken Zulaufs an Neukunden rechnet.
Viel Aufmerksamkeit erregte ansonsten die schwankungsanfällige und
dadurch bei spekulativen Privatanlegern besonders beliebte Gamestop
-Aktie, indem sie vorbörslich um 18,5 Prozent anzog.
Der Videospielhändler will einem Bericht zufolge in das boomende
Geschäft mit digitaler Kunst einsteigen. Im "Wall Street Journal"
hieß es, das Unternehmen wolle einen Handelsplatz für Kunstwerke mit
digitalen Echtheitszertifikaten, sogenannten "Non-Fungible Token"
(NFT), aufbauen.
Unter den Nebenwerten standen noch Analystenstimmen im Blickfeld:
Papiere der Kaffeehauskette Starbucks fielen um 2,8
Prozent und jene des Einzelhändlers Kohls sackten um
fast fünf Prozent ab. Bei Starbucks gab die kanadische Bank RBC
ihren Optimismus auf, weil Chancen und Risiken bei den Papieren
mittlerweile ausgewogen seien. Kohls wird von der UBS zum Verkauf
empfohlen.
Der Medienkonzern Discovery wird dagegen von der Bank
of America frisch zum Kauf empfohlen. Vorbörslich zog der Kurs um
4,6 Prozent auf knapp 27 US-Dollar an. Mit einem neuen Kursziel von
45 Dollar stellen die Experten eine Kurssteigerung um drei Viertel
in Aussicht.
Spektakulärer ging es vorbörslich bei der Absci Corporation zu mit
einem Kurssprung um mehr als die Hälfte. Als Treiber galt hier eine
vermeldete Forschungskooperation des kanadischen
Biotech-Unternehmens mit dem großen Pharmakonzern Merck &
Co./tih/jha/