ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Tech-Werte leiden unter Corona- und Zinssorgen
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an der Wall Street haben nach den
jüngsten Kursgewinnen wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Am Montag
gerieten insbesondere die konjunktursensiblen Technologiewerte unter
Druck. Die Investoren agierten vorsichtiger wegen der weiter
schwelenden Unsicherheit, die rund um die Coronavirus-Variante
Omikron herrscht. Zudem war am Markt zu Wochenbeginn wieder die
Furcht vor einer schärferen Geldpolitik zur Bekämpfung der
ungebrochen hohen Inflation zu spüren.
Der Dow Jones Industrial fiel am Montag um 0,89
Prozent auf 35 650,95 Punkte. Der marktbreite S&P 500
verlor 0,91 Prozent auf 4668,97 Zähler. Für den
technologieorientierten Nasdaq 100 ging es um 1,53
Prozent auf 16 082,55 Punkte nach unten.
Die kommenden Tage stehen im Zeichen der Geldpolitik - unter anderem
mit dem Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch. "Angesichts der
nach wie vor konstant hohen Inflation in den Vereinigten Staaten
erwarten die Märkte weitere Signale in puncto Zinswende", sagte
Marktbeobachter Timo Emden mit Blick auf die Fed-Sitzung. Es wird
damit gerechnet, dass die US-Notenbank auf die hohe Inflation
reagiert und den Ausstieg aus ihrer extrem lockeren Ausrichtung
beschleunigt. Derzeit geht am Markt aber auch wieder die Frage um,
inwieweit Omikron den geldpolitischen Spielraum doch wieder
einschränken könnte.
Die wieder neu aufgeflammten Corona-Sorgen belasteten Aktien aus der
Flugzeug- und Reisebranche. So sackten die Papiere von Boeing
am Dow-Ende um 3,7 Prozent ab. Für die Anteilsscheine
der Fluggesellschaften American Airlines und United
Airlines ging es um jeweils rund fünf Prozent nach
unten. Die Anteilseigner des Kreuzfahrtanbieters Royal Caribbean
mussten ein Minus von 4,4 Prozent verkraften. Erneute
Verschärfungen der Corona-Regelungen würden Unternehmen aus diesen
Sektoren wieder hart treffen.
An der Dow-Spitze zogen die Aktien von Coca-Cola um
2,6 Prozent an. Analystin Andrea Teixeira von der Bank JPMorgan
hatte zuvor in einer Studie auf Wachstum bei dem Brausekonzern im
kommenden Jahr gesetzt. Zudem leide die starke Marke weniger unter
Kostendruck und obendrein seien die Papiere günstig.
Der im S&P 500 gelistete Pharmariese Pfizer will das
Pharmaunternehmen Arena Pharmaceuticals übernehmen.
Dafür bietet Pfizer den Inhabern von Arena-Aktien 100 US-Dollar je
Papier. Die Anteilscheine von Arena Pharmaceuticals schnellten um
gut 80 Prozent auf rund 90 Dollar in die Höhe und auch die Anleger
von Pfizer zeigten sich erfreut, wie das Plus von 4,6 Prozent
zeigte.
Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb will seine
Dividende erhöhen und zudem über einen Aktienrückkauf Milliarden an
die Anleger verteilen. Damit schnellten die Anteilscheine unter den
größten Gewinnern im S&P 500 um 4,8 Prozent nach oben.
Unter den Technologiewerten hatten die Aktien von Apple
zunächst ihren Rekordlauf fortgesetzt, bevor der
Schwung angesichts des schwachen Gesamtmarktes nachließ. Im frühen
Handel hätte der Computerkonzern in puncto Marktkapitalisierung
beinahe erstmals die Marke von 3 Billionen Dollar geknackt. Die
Anteilsscheine verloren am Ende rund zwei Prozent.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,1287 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf
1,1278 (Freitag: 1,1273) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,8867 (0,8871) Euro. US-Staatsanleihen profitierten von der
schwachen Wall Street. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries
legte um 0,38 Prozent auf 130,91 Punkte zu. Die Rendite für
zehnjährige Staatspapiere betrug 1,42 Prozent./la/men