ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Gewinne nach Einzelhandels- und Industriedaten
NEW YORK (dpa-AFX) - Robuste US-Wirtschaftsdaten haben der zu
Wochenbeginn noch trägen Wall Street etwas frischen Schwung
verliehen. Die wichtigsten Aktienindizes schlossen am Dienstag
allesamt im Plus. Für gute Laune insbesondere im konjunktursensiblen
Tech-Sektor sorgte unter anderem, dass der Einzelhandel seine
Umsätze im Oktober stärker ausgeweitet hatte als erwartet. Zudem hat
sich die Industrie überraschend deutlich von den Folgen des schweren
Hurrikans Ida erholt.
Der Dow Jones Industrial legte um 0,15 Prozent auf 36
142,22 Punkte zu. Der US-Leitindex hatte Anfang der Vorwoche mit 36
565 Punkten einen Rekordstand erreicht nach vierwöchiger Rally um
rund 7,5 Prozent. Für den breit angelegten S&P 500
ging es am Dienstag um 0,39 Prozent auf 4700,90 Punkte nach oben.
Sein Höchststand ist mittlerweile zum Greifen nah.
Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,75
Prozent auf 16 309,77 Punkte. Dieser kam zuletzt von seinem Rekord
bei 16 454 Punkten zurück nach einer Kursjagd um über 13 Prozent.
Börsianer zeigen sich zudem erleichtert, dass ein Video-Gipfel von
US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping
erfreulich verlaufen war. Biden betonte, der Wettbewerb mit China
dürfe nicht in einen Konflikt ausarten und auch Xi äußerte sich
positiv. Unter Bidens Vorgänger Donald Trump war das Verhältnis
stark angespannt gewesen.
An der Wall Street hatten am Dienstag die Aktien von Home Depot
im Handelsverlauf ein Rekordhoch erreicht. Die
Baumarktkette profitiert weiter vom Heimwerker-Boom in der
Corona-Pandemie. Umsatz und Gewinn übertrafen die Erwartungen. Die
Papiere gingen schließlich an der Dow-Spitze mit plus 5,7 Prozent
aus dem Handel.
Die Anteilscheine von Walmart aber fielen um 2,6
Prozent. Der größte US-Einzelhändler geht zwar von einem starken
Weihnachtsgeschäft aus und erhöhte nach einem insgesamt guten
dritten Quartal seine Gewinnprognosen. Allerdings ließen hohe Kosten
etwa für den Ausbau von Personal und Lieferinfrastruktur den Gewinn
einbrechen.
Unter den Technologiewerten erreichten die Anteilscheine von
Microsoft ein Rekordhoch und gewannen am Ende rund
ein Prozent. Frische Impulse waren von einer Studie der Bank Credit
Suisse gekommen. Die Bewertung des Softwarekonzerns und die
Markterwartungen spiegelten das Wachstum und die Profitabilität
immer noch nicht angemessen wider, schrieb Analyst Philip Winslow.
An der Spitze des Nasdaq 100 erholten sich die Papiere von Peloton
ein wenig von ihrem jüngsten Kursrutsch und stiegen
um 15,5 Prozent. Der Fitnessgeräte-Spezialist hat mit der
Ankündigung einer Kapitalerhöhung offenbar Anleger beruhigen können,
nachdem das Unternehmen noch Anfang November die Umsatzprognose
gekappt hatte. Mit der Aufhebung der Corona-Beschränkungen läuft das
Geschäft mit den mehrere tausend Dollar teuren vernetzten
Trainings-Bikes schwieriger. Analyst Justin Post von der Bank of
America vertrat derweil an diesem Dienstag die Ansicht, dass die
Erwartungen des Marktes an die Entwicklung der Abonnenten-Zahl zu
pessimistisch seien.
Der Euro blieb angesichts der robusten US-Daten unter
Druck und notierte zuletzt bei 1,1313 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1368 (Montag: 1,1444)
Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8797 (0,8738) Euro
gekostet.
Am Anleihemarkt gab der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries
(T-Note-Future) um 0,12 Prozent auf 130,14 Punkte nach. Die Rendite
zehnjähriger Staatspapiere betrug 1,64 Prozent./la/he