Aktien Frankfurt: Dax mit leichten Verlusten nach Rekordrally
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach der jüngsten
Rekordjagd etwas nachgegeben. Der deutsche Leitindex trat am Montag
nahezu auf der Stelle und büßte bis zum frühen Nachmittag 0,10
Prozent auf 16 038,64 Punkte ein.
Am Freitag hatte der Dax mit 16 084 Punkten eine weitere Bestmarke
erreicht - trotz der wieder angespannten Corona-Lage und der
Inflationssorgen, die Investoren derzeit umtreiben. Die Anleger
werten grundsätzlich positiv, dass sich die US-Notenbank mit
Zinsanhebungen Zeit lassen will. Höhere Zinsen würden Anleihen im
Vergleich zu Aktien attraktiver machen.
"Der Dax konsolidiert auf hohem Niveau", schrieb Marktanalyst Jochen
Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. Die Anleger harrten der weiteren
Quartalszahlen, die in dieser Woche veröffentlicht werden, um
herauszufinden, ob die Rally seit Anfang Oktober gerechtfertigt ist.
Insbesondere gehe es nun auch um die Frage, ob über dem Rekordhoch
noch Käufer auf den Plan treten.
Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirec ergänzte: "Insgesamt
tut eine Konsolidierung gut." Der Dax sei in der vergangenen
Handelswoche maßgeblich von der Rekordlaune an den US-Börsen
hochgezogen worden und habe weniger aus eigenem Antrieb zugelegt.
Somit müsse sich nun entweder die Nachrichtenlage bei den deutschen
Unternehmen stark aufhellen oder die Wall Street noch einen Gang
zulegen, damit auch der Dax weiter ansteigen kann.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel stieg am Montag
um 0,68 Prozent auf 36 065,34 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 gab minimal nach.
Im Dax gab es zu Wochenbeginn einige größere Kursausschläge. So
sackten die Aktien von Henkel am Index-Ende um knapp
sechs Prozent ab. Der Konsumgüterkonzern wird wegen der hohen
Rohstoff- und Transportkosten für das laufende Jahr pessimistischer.
So sollen die Ergebniskennziffern 2021 am unteren Ende der
bisherigen Prognosespanne liegen.
Eine skeptische Analystenstudie brockte den Vorzugsaktien von
Volkswagen (VW) ein Minus von rund zwei Prozent ein.
Der Autobauer könne mit der rasanten Entwicklung des
Elektroautobauers Tesla nicht mithalten, schrieb der
Experte Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies. Die
Wolfsburger seien zu komplex aufgestellt und hätten mit Altlasten
sowie dem Regierungseinfluss zu kämpfen. Tesla sei zwar keine
existenzielle Bedrohung, die VW-Aktien zu besitzen sei vor diesem
Hintergrund aber nicht attraktiv.
An der Dax-Spitze hingegen zogen die Papiere des
Energietechnikkonzerns Siemens Energy um gut drei
Prozent an. Die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa
hatte zwar einen trüben Ausblick präsentiert, doch nach den jüngst
vom Wettbewerber Vestas präsentierten, sehr schwachen
Geschäftszahlen sei wohl bereits viel negatives in dem
Siemens-Energy-Kurs eingepreist, sagte ein Börsianer. Analysten
sprachen zudem von einer positiven Überraschung, was die
Nettoverschuldung von Siemens Gamesa im abgelaufenen Geschäftsjahr
angeht.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,1570 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1519
(Donnerstag: 1,1569) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit
0,8681 (0,8644) Euro gekostet. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite
von minus 0,34 Prozent am Freitag auf minus 0,37 Prozent. Der
Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 144,85
Punkte. Der Bund-Future gab zuletzt um 0,22 Prozent
auf 170,78 Punkte nach./la/jha/