Aktien Frankfurt: Schwächer - Ertragsziel setzt Deutsche Bank unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei starken Börsentagen hat der deutsche
Aktienmarkt zur Wochenmitte eine Pause eingelegt. Immerhin hat der
Leitindex Dax vom jüngsten Tief vor drei Wochen
bereits wieder um mehr als sechs Prozent zugelegt. Im Fokus stehen
weiter die Quartalsberichte der Unternehmen, die bislang durchaus
überzeugen konnten. Im Hintergrund schwelen aber auch weiter die
Sorgen um die hohe Inflation und deren mögliche Folgen.
Der Dax gab am frühen Nachmittag um 0,40 Prozent auf 15 694 Zähler
nach. Am Vortag war er auf den höchsten Stand seit Mitte September
geklettert. Der MDax trat mit minus 0,02 Prozent bei 35 097 Punkten
auf der Stelle. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
zeigte sich etwas schwächer.
Trotz der jüngsten Kursstärke zeuge die Stimmung "weiterhin von
einer spürbaren Unsicherheit und Unentschlossenheit der
Marktteilnehmer", schrieb Analyst Martin Utschneider von der
Privatbank Donner & Reuschel. Grund hierfür seien nicht zuletzt die
stark gestiegenen Renditen von Staatsanleihen aus Deutschland und
den USA. "Dies verschärft neben dem aktuellen Inflationsdruck auch
die Bedenken bezüglich ansteigender Zinsen in Europa und den USA",
so Utschneider.
Mit der Deutschen Bank , BASF und Puma
legten drei Dax-Konzerne Quartalszahlen vor. Bei den
Aktien der Deutschen Bank war die Reaktion enttäuschend: Sie büßten
als größter Dax-Verlierer 5,5 Prozent ein. Analysten bemängelten,
dass das Ertragsziel für das laufende Jahr hinter den Erwartungen
zurückbleibe. Das lege ein schwächeres Schlussquartal 2021 nahe.
Bei BASF konnten auch höhere Jahresziele für Umsatz und Gewinn den
Kurs nicht antreiben, dieser verlor 0,3 Prozent. Die neue, höhere
Prognose für den operativen Gewinn bestätige nur die Markterwartung,
merkte ein Händler an.
Gut kamen die Nachrichten von Puma an. Der
Adidas-Rivale zeigte sich optimistischer mit Blick auf das laufende
Jahr. Expertin Grace Smalley von JPMorgan sprach von einem "starken
dritten Quartal" in einem schwierigen Umfeld. Puma gewannen an der
Dax-Spitze knapp drei Prozent.
Die Aktien von K+S legten an der MDax-Spitze um gut
sechs Prozent zu. Das französische Investmenthaus Kepler Cheuvreux
hält eine Kursverdopplung des Düngemittelherstellers für möglich.
Die Spekulation um einen Börsengang der United-Internet-Tochter
Ionos ließ den Kurs des Telekomanbieters um 2,5 Prozent zulegen.
Am Freitag steht zudem eine Änderung im Dax an. Wegen der Übernahme
der Immobiliengruppe Deutsche Wohnen durch Vonovia
verlässt die Deutsche Wohnen den Dax und wird durch
Beiersdorf ersetzt. Deutsche Wohnen büßten 2,8
Prozent ein. Den Platz von Beiersdorf im MDax nimmt
der Versicherer Talanx ein. Dessen Aktienkurs stieg
um 0,9 Prozent.
Der Euro wurde am frühen Nachmittag mit 1,1623
US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den
Referenzkurs am Dienstag auf 1,1618 Dollar festgesetzt. Am
Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,24 Prozent auf minus
0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10
Prozent auf 143,95 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,52 Prozent auf 169,35 Punkte./bek/jha/