'WSJ': US-Pharmakonzern Merck & Co will Acceleron Pharma übernehmen
NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Pharmakonzern Merck & Co
will sein Geschäft mit Medikamenten gegen seltene Krankheiten
offenbar mit einem Zukauf stärken. Merck befinde sich in
fortgeschrittenen Gesprächen bezüglich einer Übernahme von Acceleron
Pharma , berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) am
Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute
Personen. Die Übernahme von Acceleron, das derzeit auf einen
Börsenwert von knapp elf Milliarden US-Dollar kommt, könnte noch in
dieser Woche bekannt gegeben werden, sofern die Gespräche nicht noch
scheiterten. Acceleron ist spezialisiert auf die Behandlung von
Atemwegs- und Blutkrankheiten und ist an der technologielastigen
Nasdaq notiert.
Sollte die Übernahme glücken, dann wäre sie eine der größten
Transaktionen von Merck. Dabei könnte sich Merck gegen anderen
potenziellen Interessenten für Acceleron durchgesetzt haben,
darunter auch der US-Konkurrent Bristol Myers Squibb. Dieser hält
seit der Übernahme von Celgene im Jahr 2019 der Datenbank der
Nachrichtenagentur und Finanzdatenanbieters Bloomberg rund elf
Prozent an Acceleron.
Das Kronjuwel von Acceleron ist ein experimentelles Medikament zur
Behandlung des Lungenhochdrucks, der sogenannten pulmonalen
arteriellen Hypertonie. Die Krankheit wird durch hohen Druck in den
Blutgefäßen verursacht, die vom Herzen zur Lunge führen. Die
Erkrankung führt zu einer Verringerung des Sauerstoffgehalts im
Blut.
Unternehmen wie Johnson & Johnson vertreiben
Therapien gegen pulmonale arterielle Hypertonie. Das Medikament von
Acceleron mit dem Namen Sotatercept verspricht jedoch, das erste zu
sein, das nicht nur die Symptome behandelt und die Krankheit
verlangsamt, sondern sie möglicherweise sogar stoppen kann.
Die pulmonale arterielle Hypertonie ist ein
Multimilliarden-Dollar-Markt. Im Jahr 2017 zahlte Johnson & Johnson
30 Milliarden US-Dollar für den Schweizer Arzneimittelhersteller
Actelion und dessen Medikamente gegen
Lungenhochdruck. Die Medikamente erzielten in den ersten sechs
Monaten dieses Jahres einen weltweiten Umsatz von 1,7 Milliarden
US-Dollar./mne/lew/zb